Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Fördergelder für private Waldbesitzer
Viele Zuschussanträge wurden falsch oder unvollständig gestellt. Die Forstbetriebsgemeinschaft bietet ihre Hilfe an.
KORSCHENBROICH Wenn der Bund Fördergelder zur Verfügung stellt, sind die Bestimmungen und Formulare so manches Mal eine Herausforderung. So auch bei der Nachhaltigkeitsprämie für private Waldbesitzer. In ganz Deutschland wurden bereits einige Anträge gestellt – doch mehr als die Hälfte waren falsch oder unvollständig. Damit es in Korschenbroich besser läuft, erhalten in diesen Tagen die privaten Korschenbroicher Waldbesitzer, die der Forstbetriebsgemeinschaft Korschenbroich angeschlossen sind, Post vom Vereinsvorsitzenden Hans-Otto Bolten und Geschäftsführer Theo Verjans.
Verjans erklärt: „Die deutschen Wälder binden jährlich rund 127 Millionen Tonnen Kohlendioxid und sind daher immens wichtig für den Klimaschutz. Deshalb stellt die Bundesregierung zusätzlich zu bestehenden Fördermitteln weitere 500 Millionen Euro zur Verfügung als Anerkennung der Leistungen zum Klimaschutz durch die privaten Waldbesitzer.“Leider sei die Hälfte aller Anträge an den Bund seit Ende 2020 bisher falsch oder unvollständig gestellt worden, so Verjans. „Aber es ist noch Zeit, diese Fehler zu berichtigen.“Dazu bietet die Forstbetriebsgemeinschaft ihre Hilfe an.
Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Tatsache, dass es in Zukunft überall in Deutschland Mischbestände aus standortgerechten Baumarten geben soll, müssen ab sofort heimische Baumarten mit klimatoleranter Herkunft besondere Beachtung genießen. Verjans: „Klimaresistenter Waldaufbau muss im Fokus stehen – der Wald ist ein wichtiger Klimaschützer und darf nicht verloren gehen.“Viele Baumarten werden durch Schädlinge befallen und leiden unter der extremen Dürre und Trockenheit – wie beispielsweise Birke, Buche, Fichte, Ahorn und Esche. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, Rodungen vorzunehmen, die nach fachlicher
Beratung durch den „Landesbetrieb Wald und Holz“mit geeigneten standortgerechten Baumsorten aufgeforstet werden.
Aus diesen Überlegungen resultierte der Entschluss der Bundesregierung,
zusätzlich zu bereits bestehenden Fördermitteln weitere 500 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen und damit anteilig die Leistung von Eigentümern ab einem Hektar Wald zu honorieren, die sich mit einer aktiven und nachhaltigen Waldbewirtschaftung gegen den Klimawandel stemmen und das durch eine unabhängige Zertifizierung dokumentieren können.
Verjans sagt: „Diese Zertifizierung ist den Waldbesitzern der Korschenbroicher Forstbetriebsgemeinschaft ohnehin sicher, denn sie gehören alle der europäischen Organisation „Programme for the Endorsement
of Forest Certification Schemes“(PEFC) an.“Zum Hintergrund: Förster Stephan Thoneick berät sowohl die etwa 100 privaten Waldeigentümer mit ihren rund 320 Hektar Wald und dokumentiert zudem regelmäßig den Zustand der Waldparzellen in seinen Revisionen, sodass den PEFC-Mitgliedern die Zertifizierung für die Fördergelder sicher ist.
„Anträge müssen bis spätestens 30. Oktober 2021 eingereicht werden. Der Nachweis über nachhaltige Bewirtschaftung muss bis 30. September 2021 erfolgen“, so Verjans. Also bleibt den Waldbesitzern noch Zeit, um ihre Anträge zu stellen.