Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Corona-Tests bescheren Aufwand
Grundschulleiter hätten sich einfacheres Verfahren bei Tests gewünscht.
GREVENBROICH Insgesamt 5900 Schnelltests sind in den vergangenen Tagen an den zehn Grundschulen angeliefert worden, zwei Mal pro Woche sollen die Kinder in den Schulen getestet werden. Mehrere Schulleiter bestätigten, dass das Material da sei, es auch Anleitungen gebe. Sie hätten sich aber einfacher zu handhabende Tests gewünscht.
In der Grundschule Erftaue in Gustorf stand am Montag eine Unterweisung auf dem Plan – für die Lehrer. „Eine Mitarbeiterin der Post-Apotheke hat uns fit gemacht, viele Fragen beantwortet“, sagt Schulleiterin Ute Tives-Voigt. „Am Dienstag beginnen wir mit den Selbsttests der Kinder in der Notbetreuung.“Wegen des seit Montag geltenden Distanzunterrichts sind nur 45 Kinder in der Schule. Das dürfte helfen, Routine zu finden.
Auch in der Erich-Kästner-Schule in Elsen starten die Tests am Dienstag. „Am Samstag wurden mehr als 800 Tests angeliefert, dabei handelt es sich um Nasal-Abstrichtests“, erläutert Schulleiter René Sell. Den Montag hätten die Kollegen genutzt, um die Handhabung kennenzulernen. „Die Pufferlösung, in die das Wattestäbchen getaucht wird, und die dann auf den Teststreifen gegeben wird, muss erst noch aus einem Fläschchen ins Teströhrchen gegeben werden“, schildert Sell. Das würden Lehrer erledigen. „Das ist mehr Aufwand. Es wäre einfacher, wenn jeder Test für jeden Schüler einzeln verpackt und fertig vorbereitet wäre. Den Mehraufwand hätte man sparen können“, betont der Schulleiter. Ähnlich sieht das Ute Tives-Voigt in der Grundschule „Erftaue“in Gustorf. „Eine einfachere Handhabung wäre gerade bei Tests mit Kindern von Vorteil.“Sie hätte sich insgesamt „eine kindgerechtere Testung gewünscht“. Positiv findet sie, dass auf der Homepage des Schulministeriums eine Kurzanleitung für Grundschulklassen zu finden sei. „Durch die Tests geht natürlich eine Menge Zeit vom wertvollen Unterricht verloren, aber wenn das die Möglichkeit bietet, die Kinder regelmäßiger zu sehen, nehmen wir das in Kauf.“
In der Jakobusschule in Neukirchen war der erste Test bereits Montag, alle Ergebnisse sind negativ. Auch dort war nur eine geringe Zahl von Schülern vor Ort. An der Wand hing eine Kurzanleitung, „ich habe jeden Schritt erklärt“, sagt Grundschulleiterin Gudrun Sell. Das Eingeben der Pufferflüssigkeit sei „etwas lästig“. Die Tests hätten viel Zeit in Anspruch genommen, „aber das wird sich noch einspielen“, sagt Sell. Laut Stadt wurden auch weiterführende Schulen mit Tests beliefert.
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