Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
K-Frage beschäftigt die CDU-Basis
Wolfgang Kaiser favorisiert Söder, Heike Troles ist für Laschet als Kanzlerkandidat.
GREVENBROICH Wer wird Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl am 26. September? Am Wochenende erklärten CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sowie der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder, dass sie bereit sind. Das CDU-Präsidium stellte sich am Montag hinter Armin Laschet, das Präsidium der CSU – wohl zur Überraschung weniger – hinter Markus Söder. Doch wie ist die Stimmung an der Basis? Auch in den Reihen der Grevenbroicher Christdemokraten wird über die K-Frage diskutiert. Die Meinungen gehen nach Informationen unserer Redaktion durchaus auseinander.
Heike Troles, die seit dreieinhalb Jahren als CDU-Landtagsabgeordnete eng auch mit Laschet zusammenarbeitet, steht hinter „ihrem Ministerpräsidenten“, wie sie betont: „Er ist jemand, der Verbindungen schafft und auch Kompromisse kann. Genau so jemanden brauchen wir gerade jetzt in dieser Zeit.“Troles ist fest davon überzeugt, „dass er Kanzler kann“– und sie ist sich sicher, dass Laschets Umfragewerte wieder steigen werden. „Wenn in die K-Frage Ruhe eingekehrt ist und er sein Programm vorstellen kann, werden ihm die Menschen wieder Vertrauen schenken“, sagt die Grevenbroicherin, die auf lokaler Ebene als Kandidatin für den Vorsitz im CDU-Stadtverband antritt.
Noch hat Wolfgang Kaiser als Stadtverbands- und Fraktionschef beide Ämter inne – das des Stadtverbandsvorsitzenden möchte er abgeben. Kaiser favorisiert indes Markus Söder als Kanzlerkandidaten der Union. „Armin Laschet ist ein guter Ministerpräsident. Klammert man Corona aus, ist es ihm bisher gut gelungen, Mehrheiten zu bilden. Überhaupt schafft er es, Leute zusammenzuführen. Ich hoffe, dass die schwarz-gelbe Koalition über 2022 hinaus mit ihm als Ministerpräsident besteht“, sagt Kaiser. In Bezug auf die K-Frage würden Umfragewerte hingegen eine deutliche Sprache sprechen – für Markus Söder als Kanzlerkandidat. Wolfgang Kaiser verweist auf eine „Sprunghaftigkeit in Corona-Themen“, die Laschet persönlich schade. „Ich glaube, dass Markus Söder mehr Chancen hat als Armin Laschet. Ich hoffe, dass man dem Kandidaten mit dem größeren Möglichkeiten auch das Vertrauen schenkt.“