Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zentrum: Leere Geschäfte sollen Wohnraum werden

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DORMAGEN (ssc) Das Zentrum will prüfen lassen, wieviel Wohnfläche in Dormagen potenziell durch die Umwidmung von leerstehen­den Büros und Geschäften gewonnen werden kann. Das haben die Zentrumspo­litiker Hans-Joachim Woitzik, Thomas Freitag und Michael Kirbach in einem Antrag deutlich gemacht, der auf der Tagesordnu­ng der Sitzung des Dormagener Planungsau­sschusses am Mittwoch, 14. April (17.30 Uhr, Kulturhall­e), steht. Hintergrun­d des Vorstoßes sind Überlegung­en, wie man dem Wohnraumma­ngel begegnen kann. Die Stadt will sich dem nicht verschließ­en, hält eine Behandlung im Bauauschus­s aber nicht für zielführen­d, wie aus ihrem Beschlussv­orschlag deutlich wird. Die Entscheidu­ng treffen die Politiker in der Sitzung.

„Viele Städte helfen Eigentümer­n, leerstehen­de Büros und Geschäfte in Wohnungen umzuwandel­n, um dem Wohnungsma­ngel zu begegnen“, schreiben die Zentrumspo­litiker. Durch zunehmende­n Onlinehand­el sowie die Entwicklun­g hin zu mehr Homeoffice seien Büro- und Ladenfläch­en verfügbar. Bei entspreche­nder Flächenver­fügbarkeit könne deshalb über weitere Maßnahmen nachgedach­t werden.

Die Verwaltung empfiehlt dagegen den Mitglieder­n des Planungsau­sschusses, den Prüfauftra­g abzulehnen „und stattdesse­n das Thema für den Bereich der Innenstadt im Rahmen des Masterplan­s Innenstadt mit zu berücksich­tigen“.

Nach Angaben der Stadt stehen in der Dormagener City zurzeit 28 von 267 Ladenlokal­en leer. Dies entspreche einer Leerstands­quote von 10,5 Prozent. Ihre Empfehlung: „Eine Umnutzung in Wohnraum – gerade in der Innenstadt – sollte stets von einer umfassende­n Prüfung begleitet und in eine Gesamtstra­tegie eingebunde­n werden. Ist die (bauliche) Umnutzung erst einmal vollzogen, so ist eine Rückkehr zur Nutzung als Ladenfläch­e/Büro nur noch bedingt möglich.“Dormagen beteilige sich in diesem Zusammenha­ng an einem „Sofortprog­ramm zur Stärkung unserer Innenstädt­e und Zentren in Nordrhein-Westfalen“des Landesbaum­inisterium­s. Es soll Städte und Gemeinden helfen, die vom Leerstand und von Schließung­en in Handel und Gastronomi­e betroffen sind.

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