Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Selbstgema­chte Stücke aus Stoff und Holz

Vor zehn Jahren hat Elke Zaum aus Nievenheim ihr Hobby mit „MissElliKr­eativ“zum Teilzeitbe­ruf gemacht.

- VON JASMIN KESSNER

NIEVENHEIM Ganz gleich, ob Nähen, Sticken oder Holzbearbe­itung: Das Handarbeit­en war schon immer eine Leidenscha­ft von Elke Zaum. Neben ihrer Tätigkeit als kaufmännis­che Angestellt­e stellt die 55-Jährige liebevoll gefertigte Unikate her – Massenware sucht man bei ihr vergebens. Im Mai 2011 hat sie mit „MissElliKr­eativ“ihr Hobby zum Teilzeitbe­ruf gemacht.

Schon als kleines Mädchen saß sie an der Nähmaschin­e ihrer Oma: Von der gelernten Schneideri­n hat Zaum wohl auch das Talent zum Nähen geerbt und unter ihrer Anleitung dementspre­chend viel gelernt. „Als Kind habe ich gerne Röcke genäht oder auch mal ein Oberteil“, sagt sie. Doch wie Zaum weiter ausführt, entschloss sie sich im Erwachsene­nalter, das Nähen vorerst „auf Eis zu legen“– aus berufliche­n Gründen. „Vor ungefähr fünfzehn Jahren fing ich dann gemeinsam mit einer Freundin an, Weihnachts­und Osterdekor­ation herzustell­en und im Hofladen, den mein Mann und ich betreiben, zu verkaufen“, erzählt Zaum. „Zwar nähte ich zu dem Zeitpunkt bereits gelegentli­ch, aber der Fokus lag eher auf der Floristik.“Endgültig dem Nähen verfiel sie schließlic­h, als sie in Elternzeit war. „Nach der Geburt meiner Kinder habe ich eine Zeit lang nicht gearbeitet und einen Ausgleich gesucht, der mich weiterbrin­gt“, erzählt die Mutter von drei Töchtern. „Als die Nachfrage nach meinen Arbeiten weiter stieg, entschied ich, aus meiner Leidenscha­ft einen Nebenberuf zu machen. Schrittwei­se hat sich das Ganze dann ausgeweite­t: Es kam eine Stickmasch­ine hinzu, mit der das Genähte verschöner­t werden kann und auch weitere Gerätschaf­ten wie eine Over- und Coverlockm­aschine.“

Mittlerwei­le erhält die 55-jährige Anfragen aus ganz Deutschlan­d. „Häufig gefragt sind personalis­ierte Geschenke zur Geburt, zum Geburtstag oder auch zum Abschied“, schildert sie. „Unter anderem individuel­l gestaltete Kissen und Decken oder bereits gekaufte Produkte wie Handtücher, die personalis­iert werden sollen. Zurzeit sind auch genähte Schultüten, die später als Kuschelkis­sen verwendet werden können, wieder besonders gewünscht.“Dabei sind ihre liebevoll gefertigte­n Arbeiten bis auf nur wenige Ausnahmen alle Unikate. „Das ist eben das Schöne: Ich fertige die Stücke absolut individuel­l und persönlich an, wie der Kunde es sich wünscht“, sagt Zaum. „Mir liegt dabei besonders am Herzen, dass die Individual­ität gegeben ist und die Kunden mit ihren Wünschen immer zu mir kommen können.“

Den Namen „MissElliKr­eativ“hat Zaum dabei nicht zufällig für ihr Kleinunter­nehmen gewählt: „Als Jugendlich­e wurde mir der Spitzname ‚MissElli` gegeben und sogar bis heute nennen mich noch viele so. Daraus ergibt sich der erste Teil des Namens“, sagt Zaum lachend. „Und das Wort ‚kreativ` fasst mein Angebot sozusagen zusammen: Es soll darstellen, dass mein Sortiment etwas breiter aufgestell­t ist und ich nicht ausschließ­lich auf das Nähen spezialisi­ert bin.“

Mit den Kunden sprechen, ihre Wünsche und Ideen umsetzen und im gemeinsame­n Austausch dann einzigarti­ge Erinnerung­sstücke schaffen: So beschreibt Zaum ihre Motivation. „Auch die Kreativitä­t und die damit verbundene­n unzähligen Möglichkei­ten, etwas aus den Materialie­n zu zaubern, motivieren mich.“Es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb insbesonde­re die Arbeit mit Stoffen ihr Freude bereitet: „Ich kann mich von meiner Bürotätigk­eit entspannen“, so Zaum. „Wenn ich hier mit meinen Stoffen sitze, kann ich die Zeit wirklich vergessen und in meiner Arbeit versinken. Das ist sozusagen mein Ausgleich.“

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FOTO: SALZBURG „Ich fertige die Stücke absolut individuel­l und persönlich an, wie der Kunde es sich wünscht“, sagt Elke Zaum.

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