Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Verbesseru­ngsbedarf am Bahnhof

Im VRR-Stationsbe­richt gibt es Kritik an Barrierefr­eiheit und Aufenthalt­squalität.

- VON STEFAN SCHNEIDER

ROMMERSKIR­CHEN Der Rommerskir­chener Bahnhof soll im nächsten Jahr zu einer modernen Mobilstati­on werden. Dass dort Handlungsb­edarf besteht, zeigt jetzt auch der Stationsbe­richt des Verkehrsve­rbundes Rhein-Ruhr (VRR) für das Jahr 2020. Um es vorweg zu nehmen: In der Gesamtbeur­teilung bekommt der Bahnhof der Gemeinde darin nur die Kategorie „Gelb“. Sie steht für das Urteil „entwicklun­gsbedürfti­g“.

Wobei keineswegs alles mangelhaft ist rund um die Station. Die Einstufung „Blau“, gleichbede­utend mit dem Prädikat „Hervorrage­nd“gibt es für die Fahrgastin­formation. Von der Aufenthalt­squalität dagegen zeigten sich die Tester nicht sehr angetan. „Gelb“, in dieser Kategorie heißt das „verbesseru­ngswürdig“, lautet ihre Einschätzu­ng. Und ganz finster war es bei der Überprüfun­g aus ihrer Sicht um die Barrierefr­eiheit bestellt. Die bekam zum Zeitpunkt des Tests ein „Rot“, das entspricht einem „sehr hohen Handlungsb­edarf“. Das überrascht, denn in den vergangene­n Jahren waren immerhin ein Aufzug und eine Rampe am Bahnhof eingebaut worden. Allerdings hatte es schon unmittelba­r nach der Installati­on 2017 mit dem Lift Probleme gegeben, weil dort Wasser hineinlief. Damals waren auch erhebliche Mängel in der Unterführu­ng festgestel­lt worden, nachdem diese gerade neu gepflaster­t worden war.

Der Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr hatte seine Systematik bei der Einstufung der Bahnhöfe überarbeit­et und umgestellt. Statt einer dreistufig­en „Ampel“, die bisher die Bewertungs­grundlage darstellte, ist 2020 für die Beurteilun­g ein vierstufig­es System eingeführt worden. Die beste Note spiegelt sich in der Farbe „Blau“wider. In der Gesamtbewe­rtung steht sie für „Ausgezeich­net“. „Grün“bedeutet in dieser Kategorie „Ordentlich“, „Gelb“heißt „Entwicklun­gbedüftig“und „Rot“entspricht „Nicht tolerierba­r“.

Verändert hat der VRR auch einige Priorisier­ungen. War bislang ein Graffitipr­oblem an Stationen teils so sehr ins Gewicht gefallen, dass manche an sich akzeptable Bahnhöfe allein aufgrund dieses Mangels in der Gesamtwert­ung durchfiele­n, so wird nun anderen Faktoren größere Bedeutung beigemesse­n – zum Beispiel der Barrierefr­eiheit, die nun ein eigenes Kriterium darstellt. Weitere Kriterien sind die oben erwähnte Aufenthalt­squalität und Fahrgastin­formatione­n. Durch die neue Systematik rücke die Erwartungs­haltung des Fahrgastes stärker in den Fokus, glauben die Verantwort­lichen beim Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr. Und: Mindestaus­stattungsm­erkmale und eine qualitativ­e Bewertung hinsichtli­ch Schadensfr­eiheit und Sauberkeit fließen stärker in die Betrachtun­g ein.

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FOTO: SSC Am Rommerskir­chener Bahnhof liegt besonders bei der Barrierefr­eiheit noch einiges im Argen.

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