Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Verbesserungsbedarf am Bahnhof
Im VRR-Stationsbericht gibt es Kritik an Barrierefreiheit und Aufenthaltsqualität.
ROMMERSKIRCHEN Der Rommerskirchener Bahnhof soll im nächsten Jahr zu einer modernen Mobilstation werden. Dass dort Handlungsbedarf besteht, zeigt jetzt auch der Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) für das Jahr 2020. Um es vorweg zu nehmen: In der Gesamtbeurteilung bekommt der Bahnhof der Gemeinde darin nur die Kategorie „Gelb“. Sie steht für das Urteil „entwicklungsbedürftig“.
Wobei keineswegs alles mangelhaft ist rund um die Station. Die Einstufung „Blau“, gleichbedeutend mit dem Prädikat „Hervorragend“gibt es für die Fahrgastinformation. Von der Aufenthaltsqualität dagegen zeigten sich die Tester nicht sehr angetan. „Gelb“, in dieser Kategorie heißt das „verbesserungswürdig“, lautet ihre Einschätzung. Und ganz finster war es bei der Überprüfung aus ihrer Sicht um die Barrierefreiheit bestellt. Die bekam zum Zeitpunkt des Tests ein „Rot“, das entspricht einem „sehr hohen Handlungsbedarf“. Das überrascht, denn in den vergangenen Jahren waren immerhin ein Aufzug und eine Rampe am Bahnhof eingebaut worden. Allerdings hatte es schon unmittelbar nach der Installation 2017 mit dem Lift Probleme gegeben, weil dort Wasser hineinlief. Damals waren auch erhebliche Mängel in der Unterführung festgestellt worden, nachdem diese gerade neu gepflastert worden war.
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hatte seine Systematik bei der Einstufung der Bahnhöfe überarbeitet und umgestellt. Statt einer dreistufigen „Ampel“, die bisher die Bewertungsgrundlage darstellte, ist 2020 für die Beurteilung ein vierstufiges System eingeführt worden. Die beste Note spiegelt sich in der Farbe „Blau“wider. In der Gesamtbewertung steht sie für „Ausgezeichnet“. „Grün“bedeutet in dieser Kategorie „Ordentlich“, „Gelb“heißt „Entwicklungbedüftig“und „Rot“entspricht „Nicht tolerierbar“.
Verändert hat der VRR auch einige Priorisierungen. War bislang ein Graffitiproblem an Stationen teils so sehr ins Gewicht gefallen, dass manche an sich akzeptable Bahnhöfe allein aufgrund dieses Mangels in der Gesamtwertung durchfielen, so wird nun anderen Faktoren größere Bedeutung beigemessen – zum Beispiel der Barrierefreiheit, die nun ein eigenes Kriterium darstellt. Weitere Kriterien sind die oben erwähnte Aufenthaltsqualität und Fahrgastinformationen. Durch die neue Systematik rücke die Erwartungshaltung des Fahrgastes stärker in den Fokus, glauben die Verantwortlichen beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Und: Mindestausstattungsmerkmale und eine qualitative Bewertung hinsichtlich Schadensfreiheit und Sauberkeit fließen stärker in die Betrachtung ein.