Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Mit einem Team das Barbaraviertel zurückerobern
Hakan Temel zwingt die CDU zur Neuorientierung. Nachdem der SPD-Politiker im Wahlkreis Barbaraviertel/Bolssiedlung zweimal hintereinander für seine Partei das Direktmandat erringen konnte (und zuletzt sogar mit 18,6 Prozentpunkten Vorsprung), nimmt die CDU Abschied von der Idee, gegen den türkischstämmigen Temel mit Yasar Calik ihrerseits einen Bewerber aufzubieten, der familiäre Wurzeln in der Türkei hat. Sie nimmt Calik aus dem Rennen. Der fühlt sich übergangen, fügt sich aber – und bleibt über den Barbaratreff, der jetzt auch als Verein etabliert wird, im Viertel weiter integrierend tätig.
Mit Stefan Kremer und Ursula Bittner setzt die CDU nun zwei neue Wahlkreisbetreuer ein. Eine Teamlösung, die schon einmal vor Jahren im Wahlkreis südliche Furth angewandt wurde, wie die Stadtverordnete Monika Mertens-Marl erinnert, die Vorsitzende der CDU-Nordstadtkonferenz. Sie hält eine Teamlösung auch deshalb für richtig, weil der Wahlkreis flächenmäßig sehr groß und dazu auch noch sehr vielfältig ist.
Nachdem die Entscheidung gefallen war, sich in diesem umkämpften Wahlkreis neu aufzustellen, wollte die Partei schnell handeln. Denn ein Grund für den
Wahlerfolg der SPD im September war auch, dass sich deren Kandidaten in ihren Wahlkreisen einarbeiten und als Ansprechpartner bekannt machen konnten. Stefan Kremer und Ursula Bittner hätten damit nun vier Jahre Zeit dafür. Eine Entscheidung über eine Aufstellung als Direktkandidat könne die Bestellung der Betreuer durch den CDU-Vorstand noch nicht sein, betont Mertens-Marl. „Darüber entscheidet die Mitgliederversammlung.“
Die beiden „Neuen“der CDU sind im Neusser Norden und seinen Vereinen gut vernetzt und als sachkundige Bürger auch in die CDU-Ratsfraktion schon eingebunden. Und ab Montag arbeiten beide für die CDU auch im neu zu bildenden Bezirksausschuss Nordstadt mit. Christoph Kleinau