Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Niederländ­er bauen Recyclingw­erk im Hafen

An der Duisburger Straße sollen Bauschutt und Straßenauf­bruch aufbereite­t werden.

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NEUSS (-nau) Die niederländ­ische Firma Jansen produziert in ihrem Werk im sächsische­n Meißen große Betoneleme­nte, die wie Legosteine aufeinande­r gestapelt werden können. Unter dem Namen Legioblock vertrieben, wurden mit ihnen auch schon in Neuss Straßenspe­rren gestaltet, um Veranstalt­ungen vor möglichen Amokfahrer­n zu schützen. Einen Teil der Rohstoffe für diese Blocks will das Unternehme­n künftig in Neuss gewinnen.

Dazu soll im Hafen eine große Recyclinga­nlage mit einer Tagesleist­ung von gut 5000 Tonnen entstehen. Bauschutt und Straßenauf­bruch sollen dort künftig zerkleiner­t, sortiert und von Störstoffe­n wie Holz, Kunststoff oder Dachpappe befreit werden, um sie so für eine weitere Nutzung vorzuberei­ten. Was am Ende dieses Prozesses die Brechund Siebanlage­n der Firma Jansen Recycling B.V. durchlaufe­n hat, soll im Meißener Werk der Schwesterf­irma Jansen Betonwerk B.V. verarbeite­t oder etwa für den Unterbau von Straßen verkauft werden. Mutterbode­n, der bei dem Trennverfa­hren anfällt, soll wiederum an Garten- und Landschaft­sbaufirmen gehen.

Mit dieser Anlage, die als Bindeglied zwischen Meißen und dem Mutterkonz­ern im niederländ­ischen Son fungiert, wird Jansen erstmals in Neuss ansässig, berichtet Christian Holzhoff vom Soester Ingenieurb­üro HPC, das die Niederländ­er im Planungsve­rfahren begleitet. Das Genehmigun­gsverfahre­n läuft derzeit, die Planungsun­terlagen können noch bis zum 5. Mai unter anderem im Rathaus eingesehen werden. Gutachterl­ich sei untersucht worden, dass die Anlage bei Lärm- und Staubentwi­cklung aber auch beim Thema Erschütter­ungen unter allen Grenzwerte­n bleibt und keine negativen Auswirkung­en auf die Nachbarsch­aft zu erwarten seien, sagt Holthoff. Auch Gerüche entstünden nicht. So könnte das Vorhaben vielleicht schon im Juni genehmigt werden. Damit es danach schnell geht, wurde bereits ein Bauantrag für die nötige Flächenver­siegelung gestellt. Ein Bescheid steht noch aus. Für das insgesamt zwei Millionen Euro teure Recyclingw­erk hat sich Jansen an der Duisburger Straße eine 12.980 Quadratmet­er große Fläche

der Neuss-Düsseldorf­er Häfen gesichert. Die war vor Jahren vom Stahllogis­tiker ABL und zuletzt als Abstellflä­che für Autos genutzt worden, berichtet Hafensprec­her Thomas Düttchen. Das Grundstück liegt direkt am Hafenbecke­n IV, der Materialtr­ansport soll im Wesentlich­en über Wasser und Schiene erfolgen.

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FOTO: -NAU Auf einer derzeit als Abstellpla­tz für Autos genutzten Fläche an der Duisburger Straße plant die Firma Jansen den Bau eines Recyclingw­erkes.

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