Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Metrobusse sollen gestutzt werden
Aufsichtsrat der Rheinbahn berät heute über mögliche Einsparungen.
DÜSSELDORF Die Corona-Krise hat auch für die Rheinbahn fatale finanzielle Folgen. Vor der Pandemie hatte die Stadttochter fast 230 Millionen Passagiere, jetzt sind es mehr als 30 Millionen weniger. Angemeldet ist für dieses Jahr ein Defizit von 121 Millionen Euro. Vor sieben Jahren musste die Stadt nicht mal 50 Millionen Euro zuschießen. Dann kam der Wille zur Verkehrswende mit dichterem Takt und neuen Angeboten. Die Politik will jetzt gegensteuern, der Vorstand legt am Montag im Aufsichtsrat Sparideen vor. Er arbeitet an einem Restrukturierungsprogramm
namens „Xena“, das dabei helfen soll, fast 20 Millionen Euro im Jahr einzusparen.
Parallel hat ein Gutachter das Unternehmen analysiert und Vorschläge unterbreitet. Danach könnten in der Technik 70 bis 90 Stellen abgebaut werden. Das ist intern ebenso umstritten wie die Rücknahme einzelner Teile von Betriebsvereinbarungen, etwa bei den Pausen.
Kernpunkt des Sparprogramms ist jedoch der Fahrdienst, bei dem gut die Hälfte der 3500 Rheinbahner arbeitet. Neun Millionen Euro könnten dort eingespart werden, heißt es. Wegen der Passagierflaute gibt es einen Einstellungsstopp, zuvor händeringend gesuchte neue Fahrer sind aktuell nicht vonnöten. Bei mehr als 20 Linien könnte der Takt ausgedünnt werden, listet ein Papier des Vorstands auf. Ein großes Fragezeichen steht hinter den neuen Metrobus-Linien, die die Innenstadt umkreisen. Mehr als fünf Millionen Euro könnte man sparen, wenn man sie einstellte. Zur RushHour werden sie gut genutzt, danach bricht der Zuspruch aber radikal ab. Jetzt könnten sie nur noch in der Rush-Hour bedient werden, ist zu hören. Wichtig ist, dass der Betrieb relativ unkompliziert wieder hochgefahren werden kann, wenn die Pandemie vorbei ist.