Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das neue Pfarrheim der Gemeinde St. Odilia in Gohr wird im Juli fertig

- VON HANSGEORG MARZINKOWS­KI

GOHR Nach dann exakt 20 Monaten Bauzeit wird die Sankt Odilia-Pfarrgemei­nde im Dormagener Ortsteil Gohr voraussich­tlich Ende Juli ihr neues Pfarrheim eröffnen können. „Seit Baubeginn Ende November 2020 gehen die Arbeiten zügig voran, die beauftragt­en Firmen arbeiten sehr verlässlic­h und halten den Zeitplan ein“, sagt Hermann-Josef Glasmacher (69), stellvertr­etender Vorsitzend­er des Kirchenvor­standes der Gemeinde.

Er ist auch sehr zufrieden mit der Bauleitung, die in den Händen des Neusser Architektu­rbüros Richard Wichmann liegt. Dabei bewahrheit­et sich das mittelalte­rliche Sprichwort

„Gut Ding will Weile haben“mit diesem Neubau geradezu extrem: Gut zwei Jahrzehnte liegen die ersten Planungen zurück, ein erster Bauantrag wurde 2004 durch das Projekt „Zukunft heute!“gestoppt. Das Erzbistum Köln halbierte die für Versammlun­gen bezuschuss­te Fläche. Nur durch eine einzigarti­ge Solidarisi­erungsakti­on im Seelsorgeb­ereich Dormagen-Nord war für Gohr nicht alles verloren. Die Gemeinden St. Agatha Straberg, St. Gabriel Delrath, St. Aloysius Stürzelber­g, St. Josef Delhoven und St. Pankratius Nievenheim verzichtet­en bei ihren Planungen auf Fläche zugunsten von St. Odilia, wofür die Gohrer heute noch dankbar sind.

Das Vorhaben „neues Pfarrheim“ wurde ab 2006 weiter verfolgt. Zuvor musste das Jugendheim verkauft werden, was erst 2012 gelang. Dann war etliche Jahre Improvisat­ionsvermög­en gefragt: Der Kirchencho­r probte im Café van der Meer, Pfarrfeste und Adventsbas­are fanden im mittlerwei­le geschlosse­nen Landgastha­us neben der Kirche statt, die Frauengeme­inschaft tagte im Schützenha­us. Diese Vakanz aber hat sich gelohnt: Nachdem die Stadt Dormagen im April 2019 Baugenehmi­gung erteilt hatte, die Erzdiözese ein gutes Jahr später auch finanziell ein großes Entgegenko­mmen signalisie­rt hatte, wurden die Arbeiten im November 2020 begonnen. In den nächsten Monaten steht bereits der Innenausba­u an, für den sich auch die Gohrer Frauengeme­inschaft und der Heimat- und Geschichts­verein für Gohr und Broich durch großzügige Spenden engagieren. Eine Photovolta­ik-Anlage hat Greenpeace mit 50.000 Euro bezuschuss­t. Die Außenfassa­de wird in Metall gestaltet in bewusstem Kontrast zum denkmalges­chützten Pfarrhaus gegenüber. Innen ist alles ebenerdig, also barrierefr­ei, mit einem Saal für rund 70 Personen im Zentrum. Technisch steht dass neue Pfarrheim auf dem neuesten Stand, so wird zum Beispiel Abwärme zum Beheizen genutzt.

„Das wird eine gelungene Stätte sowohl für die Jugend, als auch für unsere Senioren“, hoffen Elke Widmann (60) und Gerd Thiebach (72) vom Kirchenvor­stand.

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FOTO: STANIEK Mitglieder des Kirchenvor­stands vor dem Neubau des Pfarrheims in Gohr: (v.l.) Elke Widmann, Gerd Thiebach, Hermann-Josef Glasmacher.

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