Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bezirksausschuss beteiligt vier Stadtteil-Initiativen
GRIMLINGHAUSEN (-nau) In keinem anderen Ortsteil war länger und lauter nach einer eigenen Ortsvertretung gerufen worden als in Grimlinghausen, jetzt ist sie da. Am Dienstagabend konstituierte sich der Bezirksausschuss VI, so die amtliche Abkürzung, der allerdings auch für Erfttal und Gnadental zuständig sein wird. Und 35 Zuschauer schalteten sich in die Video-Konferenz aus dem Ratssaal ein, um diesen Auftakt zu beobachten – und mit vielen Beiträgen in der Einwohnerfragestunde zu gestalten.
Bürgermeister Reiner Breuer, nach eigenen Angaben im Bezirksausschuss Norf vor fast 30 Jahren „politisch groß geworden“, nannte Bezirksausschüsse „ein gutes Instrument bürgernaher Politik“. Er zeigte sich überzeugt, dass Rat und Verwaltung auch aus diesem Kreis, der Teil einer nun das ganze Stadtgebiet erfassenden BZA-Struktur ist, interessante Impulse erhalten werden.
Bernd Ramakers (CDU), Stadtverordneter für Grimlinghausen, war von seiner Fraktion für den Vorsitz vorgeschlagen worden. Seine Wahl, die ihm 519,10 Euro als monatliche Aufwandsentschädigung sichert, erfolgte ebenso ohne Gegenstimmen wie die von Gina Jacobs (SPD) – auch sie aus Grimlinghausen – zu seiner Stellvertreterin. Ramakers bezeichnete den Ausschuss eine Chance, parteiübergreifend etwas für die drei Ortsteile zu erreichen. „Mitmachen statt mies machen“, fasste er seine Einladung auch an die Menschen in den drei Orten zusammen.
Für die vier beratenden Sitze, die im BZA VI für Orts-Akteure angeboten sind, waren 13 Bewerbungen eingegangen. Interfraktionell, so Jacobs, hatten sich „Rot-Grün plus“und CDU darauf geeinigt, den „Runden Tisch Gnadental und Grimlinghausen aktiv“(vertreten durch Ulla von Nollendorf ), den „Runden Tisch Grimlinghausen“(Petra Degener-Heckhausen) und die Stadtteilkonferenz Erfttal (Paul Petersen) zur Mitarbeit einzuladen. Der vierte Sitz soll an die „Freunde der Heimat“– vertreten durch John Rausch – gehen. Bei Dorfabenden, die diese Vereingung organisiert hatte, war zuerst ein Bezirksausschuss eingefordert worden. Die Initiative „Wir für Grimlinghausen“, die lange als Maximalforderung einen BZA allein für Grimlinghausen verfochten hatte, blieb mit ihrer Bewerbung ausgeklammert – was Georg Iglauer in der Fragestunde enttäuscht kommentierte.