Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Politiker sprechen über BBZ-Sanierung in Dormagen
Auf Antrag von SPD und Grünen lud die Verwaltung zu einer Sondersitzung von Schul- und Planungsausschuss ein.
RHEIN-KREIS Die Fraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen hatten in der vergangenen Sitzung des Kreistags den Antrag gestellt, eine Sondersitzung des Schul- und Planungsausschusses abzuhalten: Thema: die Sanierung des Berufsbildungszentrums (BBZ) Dormagen. In den vorangegangenen Sitzungen beider Gremien hatte die Verwaltung darüber schon informiert, weshalb Baudezernent Harald Vieten in der Sondersitzung am Montag auch zunächst nicht recht wusste, was er noch zusätzlich erklären sollte. Denn dass die Sanierung nachhaltig und ökologisch sein solle, sei Konsens.
Favorisiert wird von der Verwaltung weder eine Minimallösung noch ein Neubau, sondern eine Variante, bei der die energetische Sanierung (Fensteranlagen, Fassade) den Kern ausmacht und die mit rund zehn Millionen Euro zu Buche schlagen wird, wobei 2,1 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“kommen. Ein Schadstoffgutachten sei mittlerweile in Auftrag gegeben, informierte Vieten. Eine Klima- und Entlüftungsanlage
ist in dem favorisierten Vorschlag nicht enthalten. Die aber sähen SPD und Grüne gern in der Schule am Willy-Brandt-Platz, auch wenn das die Kosten hochtriebe.
Zusätzlich brachte Petra Schenke
(Grüne) die Sanierung der Turnhalle am BBZ ins Gespräch. Und Birgit Burdag (SPD) ergänzte: „Wir wollen das Optimum haben.“Von einem Standard, der wegweisend sein solle, war die Rede. Wolfgang Wappenschmidt (CDU) erteilte einer Klima- und Entlüftungsanlage eine klare Absage: „Ich halte viel vom normalen Lüften“, sagt er. Beschlüsse konnten bei der digitalen Sitzung nicht gefasst werden. „Hier geht es um ein Meinungsbild“, formulierte Hans-Christian Markert (Grüne), Vorsitzender des Planungsund Umweltausschusses.
Und die Fraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen hatten einen weiteren Antrag im Gepäck, nämlich den, dass nachhaltiges Bauen bei Neubauten und Sanierungsvorhaben im Rhein-Kreis Standard werden solle. Genauer, sie sollen künftig nach den Bewertungskriterien
„Nachhaltiges Bauen (BNB)“geplant und zertifiziert werden. Vorgesehen ist dabei, so ist es in dem Antrag formuliert, ein Silber-Standard. Der, das wusste Markert, werde die Kosten um ein Prozent der Gesamtsumme ansteigen lassen. Sollte das also für die BBZ-Sanierung greifen, seien rund 100.000 Euro Mehrkosten bei der Zehn-Millionen-Euro-Variante einzuplanen.
Was aber bedeutet das Zertifizierungsverfahren „BNB“genau? Das war vielen Mitgliedern der beiden Ausschüsse nicht klar, und die Kriterien sollen nun anhand der BBZ-Sanierung erklärt werden. Außerdem werden SPD und Grüne einen Katalog mit weiteren Vorschlägen für die Sanierung an die Verwaltung schicken. Die will versuchen, Informationen dazu in der nächsten Sitzung des Kreistages im Juni zu geben.
„Hier geht es um ein Meinungsbild“
Hans-Christian Markert Grüne