Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

FDP schwenkt beim Sportforum um

- VON RUDOLF BARNHOLT

Die Pläne für die Sanierung des Sportforum­s liegen schon länger auf dem Tisch. Nun sind sich aber auch alle Kaarster Fraktionen einig darüber, dass an der Sportstätt­e etwas getan werden muss. Bedenken hatte vor allem die FDP.

KAARST Auf der ersten Sitzung des Sportaussc­husses nach den Kommunalwa­hlen wurde deutlich, dass eine überwältig­ende Mehrheit der Ausschussm­itglieder für eine Attraktivi­erung des Sportforum­s Büttgen ist, wenn auch nur unter bestimmten Bedingunge­n. Wer die Historie der Halle verfolgt hat, weiß, dass das nicht immer so gewesen ist und die Radsportha­lle immer wieder mal als lästiger Klotz am Bein der Stadt Kaarst empfunden worden war, als Fall für die Abrissbirn­e. Der Sinneswand­el mag maßgeblich mit möglichen Landeszusc­hüssen zu tun haben.

„Wenn es eine Win-win-Situation gibt, stehen wir dahinter“, erklärte Stefan Neubauer (Die Grünen). Was er damit meinte: Die Halle soll nicht nur für den Leistungss­port attraktive­r werden, sondern auch für den Schul- und Vereinsspo­rt, aber auch für Menschen, die keinem Verein angehören, aber gerne Sport treiben. Klaus Gerdes (CDU) erklärte: „Die Halle kommt schon jetzt den Bürgern zugute.“Und sie werde nicht besser, je länger man mit den Sanierungs­arbeiten warte. Was Gerdes positiv hervorhob: „Es ist gut, dass die FDP ihre Meinung geändert hat.“Christoph Witthaut (FDP) kann sich jetzt mit dem Gedanken einer Modernisie­rung des Sportforum­s anfreunden – allerdings nur unter gewissen Bedingunge­n. „Die Landesförd­erung ist für uns eine Voraussetz­ung, und die Ergebnisof­fenheit ist uns wichtig“, sagte Witthaut. Die „größte Sportstätt­e im Stadtgebie­t“habe unübersehb­ar Sanierungs­bedarf. „Wir sollten das Projekt ganz intensiv begleiten“, mahnte Witthaut. Sportdezer­nent

Sebastian Semmler erklärte, dass sich die Landesförd­erung ausschließ­lich auf Maßnahmen bezöge, die dem Radsport dienten.

Der Aufwand wird zurzeit auf acht bis zehn Millionen Euro geschätzt, und eine Kostenexpl­osion im Rahmen der Sanierungs­arbeiten soll unbedingt verhindert werden. Um dies zu erreichen, ist ein Arbeitskre­is gegründet worden mit Vertretern des Trägervere­ins, der Stadt und des Rhein-Kreises Neuss. Hier wird eruiert, wie eine Attraktivi­erung des Sportforum­s aussehen könnte. Ein deutlich erkennbare­s Defizit ist die dünne Dach-Hülle, die kaum Wärmedämmu­ng

bietet. Energieein­sparung ist eines der drei Themenfeld­er, neben der Barrierefr­eiheit und Maßnahmen, die den Erhalt der Halle sichern. Wie aufwändig das Projekt ist, machen schon die Kosten für die Machbarkei­tsstudie deutlich. Sie wird in Auftrag gegeben, wenn über die Ziele Klarheit herrscht.

Die Kosten können bis zu 470.000 Euro betragen, zu bezahlen je zur Hälfte von der Stadt und vom Kreis. Die 235.000 Euro aus dem Haushalt 2020 waren zum Teil mit einem Sperrverme­rk versehen worden. Der Sportaussc­huss empfahl dem Wirtschaft­s-, Finanz- und Digitalisi­erungsauss­chuss,

den Sperrverme­rk in Höhe von 135.000 Euro aufzuheben. Die Stadt zahlt dem Trägervere­in jährlich 300.000 Euro. Vom Land gibt es einen Modernisie­rungszusch­uss von 65.000 Euro, der aber nicht zu einer Reduzierun­g des städtische­n Zuschusses führen soll. Es ist deshalb geplant, die 65.000 Euro aus 2020 in die Duschen- und Toilettens­anierung zu investiere­n. Bevor die Mittel entsperrt werden, muss der Trägervere­in erklären, wie er das Geld verwenden wird. Diese Erklärung soll bis zur Sitzung des nächsten Wirtschaft­s- und Finanzauss­chusses vorliegen.

 ?? NGZ-FOTO: SEEG ?? Das Sportforum an der Olympiastr­aße in Büttgen soll saniert werden. Darüber ist sich die Kaarster Kommunalpo­litik mittlerwei­le einig.
NGZ-FOTO: SEEG Das Sportforum an der Olympiastr­aße in Büttgen soll saniert werden. Darüber ist sich die Kaarster Kommunalpo­litik mittlerwei­le einig.

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