Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kreistags-Fraktionen gegen Gewerbe am Welchenberg
GREVENBROICH (wilp) Der Grevenbroicher Rat hat sich bereits positioniert, nun folgt auch der Kreistag: In einer gemeinsamen Stellungnahme zur Änderung des Regionalplans haben sich die Fraktionen von CDU, FDP, SPD, Grünen und UWG/Freie Wählergemeinschaft/Zentrum für den Erhalt der Fläche unterhalb des Welchenbergs ausgesprochen. Sie soll nicht für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben, sondern für die Naherholung genutzt werden. Die gemeinsame Position soll am Donnerstag in einer Sondersitzung des Ausschusses für Strukturwandel und Arbeit beschlossen werden.
Die Kreistagfraktionen folgen damit den Wünschen örtlicher Initiativen aus der Bevölkerung und der Politik, die sich gegen die gewerbliche Nutzung und für den Erhalt der etwa fünf Hektar großen Grünfläche ausgesprochen haben. Gleichzeitig regen sie an, neue gewerblich-industrielle Nutzungen an den Kraftwerksstandorten Frimmersdorf und Neurath einzuleiten.
Rainer Thiel (SPD) betont die Bedeutung dieser gemeinsamen Stellungnahme für den nun eingeleiteten Strukturwandel, „da hier ein Startsignal für die Ansiedlung dringend benötigter neuer Arbeitsplätze gegeben wird“. Es liege nun an
Grevenbroich, Rommerskirchen und RWE, die nächsten Schritte dafür einzuleiten. Die in den nächsten Jahren freiwerdenden Kraftwerksflächen würden Platz für künftige Industrieund Gewerbeansiedlungen bieten, sagt Dieter Welsink (CDU). Von daher lohne es sich nicht, über die kleine Fläche unterhalb des Welchenbergs zu streiten. „Wir schließen uns da ganz der Bedürfnislage der Bevölkerung an.“
Erhard Demmer (Grüne) begrüßt es, dass es fraktionsübergreifend gelungen sei, für den Erhalt der Grünfläche einzutreten. „Damit kann das bisher als Park- und Abstellplatz genutzte Gelände zusammen mit dem Welchenberg und dem idyllischen Waldgebiet zu einem erweiterten Grünzug werden.“
Thiel und Demmer betonten am Mittwoch, dass es wichtig sei, dass der Kreis in dieser Sache mit einer Stimme spreche. „Dies sollte auch den Regionalrat Düsseldorf überzeugen.“Das Gelände des Kraftwerks Frimmersdorf biete genügend Raum für eine neue und nachhaltige industrielle Entwicklung – etwa im Bereich des Baustoff-Recyclings. Zudem könnten weitere Flächen am Kraftwerk Neurath und in Rommerskirchen mit innovativen Konzepten entwickelt werden.