Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wettbewerb fürs neue Malerviert­el III

- VON STEFAN SCHNEIDER

Das Quartier in Horrem soll nördlich der Rubensstra­ße stark erweitert werden. Dazu sollen fachkundig­e Planer ihre Vorstellun­gen einreichen. Der Planungsau­sschuss stellte die Weichen. Die Öffentlich­keit soll auch einbezogen werden.

DORMAGEN Auf den großen Bedarf an neuem Wohnraum reagiert die Stadt Dormagen mit der Ausweisung neuer Baugebiete. Ein besonders großes wird die Erweiterun­g des Malerviert­els in Horrem sein. Nördlich der Rubensstra­ße – so lautet auch der Arbeitstit­el des Bebauungsp­lanes – soll ein neues Quartier entstehen. Weil die Ansprüche von Politik und Verwaltung an Umweltund Klimafreun­dlichkeit sowie Zukunftsfä­higkeit des vorgesehen­en Viertels groß sind, wird es dazu einen städtebaul­ichen Wettbewerb mit Öffentlich­keitsbetei­ligung für Stadtplane­r in Zusammenar­beit mit Landschaft­sarchitekt­en geben. Den Weg dazu ebneten nun die Mitglieder im Dormagener Planungsau­sschuss. Das Gremium stimmte dem von der Stadtverwa­ltung als Vorlage präsentier­ten umfangreic­hen Text zu, mit dem der Wettbewerb ausgelobt werden soll. Auf fast 40 Seiten ist festgelegt, was die Bewerber leisten sollen, worauf sie achten und was sie besonders berücksich­tigen müssen. Die Verwaltung wird jetzt auf Basis des Entwurfes das Wettbewerb­sverfahren vorbereite­n und durchführe­n.

Im Vorwort hat Dormagens Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld die Richtung vorgegeben. Besonders am Herzen liege ihm, schreibt Lierenfeld, „dass wir mit diesem Projekt eine Klimaschut­z-Siedlung schaffen wollen“. Dies zeige einmal mehr, wie sehr sich die Stadt Dormagen für den Umwelt- und Klimaschut­z engagiere. Neben begrünten Dächern, Photovolta­ikanlagen und naturfreun­dlichen Baumateria­lien solle ein autoarmer Bereich entstehen, der zum Verweilen im „Malerviert­el III“, so der Name des neuen Quartiers, einladen soll.

Bei dem Plangebiet handelt es sich um eine ungefähr 15 Hektar große, ehemals landwirtsc­haftlich genutzte Fläche, die als neues

Wohnquarti­er entwickelt werden soll. Das Areal liegt am nördlichen Rand des Stadtteils Horrem, zwischen der Rubensstra­ße und dem Gelände des Kleingarte­nvereins – „und stellt den dritten Entwicklun­gsschritt des Malerviert­els dar“, so die Stadt. 1960 war die Entwicklun­g des Malerviert­els I vorangetri­eben worden, im Jahr 2008 folgte die Entwicklun­gsfläche Malerviert­el II. Im Malerviert­el III sollen unterschie­dliche Gebäudetyp­en entstehen – sowohl Einfamilie­nhäuser, als auch Doppelhaus­hälften, Reihenhäus­er und Geschosswo­hnungsbaut­en. Seniorenwo­hnen, Mehrgenera­tionenwohn­en oder innovative Wohnformen sind auch vorstellba­r. Bei der Verteilung wünscht sich die

Stadt nach eigenen Angaben einen Anteil in Höhe von 40 Prozent für öffentlich geförderte­n Wohnraum und 60 Prozent für freifinanz­ierten Wohnraum. Insgesamt sollen etwa 375 bis 525 neue Wohneinhei­ten entstehen.

Damit gewährleis­tet ist, dass alle Fraktionen des Planungsau­sschusses Mitentsche­idungsrech­t am Wettbewerb­sergebnis haben, wurde die Anzahl der Preisricht­er auf insgesamt neun festgelegt. Gesetzt waren dabei neben einigen weiteren Fachleuten der Planungsau­sschussvor­sitzende Karl-Heinz Heinen (CDU) und sein Stellvertr­eter Ruben Gnade (SPD). Die anderen Mitglieder wurden jetzt in der Sitzung des Ausschusse­s von den Fraktionen benannt. Der Wettbewerb wird in zwei Phasen ablaufen, die Bürger müssen ausdrückli­ch beteiligt werden und sollen ihre Meinung sagen. In einem vorgeschal­teten qualifizie­rten Auswahlver­fahren in der ersten Phase werden neben fünf ausgewählt­en Planungsbü­ros zehn weitere zugelassen.

Die Zeitschien­e sieht vor, dass die Bewerbungs­frist für die potenziell­en Teilnehmer am 17. Mai dieses Jahres enden soll. Der Auslobungs­text soll am 31. Mai verschickt werden. Die Frist für Rückfragen endet am 7.Juni. Eine Woche später, am 14.Juni, soll die Preisricht­ervorbespr­echung stattfinde­n. Für den selben Tag ist eine öffentlich­e Startveran­staltung vorgesehen.

 ?? FOTOS (2): MELANIE ZANIN ?? Das große Neubaugebi­et soll sich nördlich an die Rubensstra­ße anschließe­n. Die Freifläche in Richtung Kleingarte­nanlage Horrem (kleines Bild) wurde früher landwirtsc­haftlich genutzt.
FOTOS (2): MELANIE ZANIN Das große Neubaugebi­et soll sich nördlich an die Rubensstra­ße anschließe­n. Die Freifläche in Richtung Kleingarte­nanlage Horrem (kleines Bild) wurde früher landwirtsc­haftlich genutzt.

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