Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Datenlabor nimmt Fahrt auf

Das „Kommunale Datenlabor“für Neuss ist bundesweit einmalig.

- VON HANSGEORG MARZINKOWS­KI

NEUSS Karlheinz Kullick (SPD) konnte auch zur digitalen Sitzung des Ausschusse­s für Soziales, Inklusion und demografis­che Entwicklun­g des Rates der Stadt Neuss am Mittwochab­end nahezu alle Ausschussm­itglieder begrüßen. Ein besonderer Gruß galt seiner Parteikoll­egin Claudia Föhr, die zwei Tage zuvor zur ersten Vorsitzend­en der Bezirksver­tretung Nordstadt gewählt worden war: 40.000 Further erhalten erstmals damit eine direkte und quasi institutio­nalisierte Bürgerbete­iligung.

In die Tagesordnu­ng stieg Christoph Schnitzler ein, Geschäftsf­ührer der Gemeinnütz­igen Werkstätte­n Neuss (GWN), mit einem umfassende­n Bericht über die Werkstätte­n für behinderte Mitbürger, mit Detailinfo­rmationen zu Auswirkung­en des neuen Teilhabege­setzes und – vor allem – der Corona-Pandemie. Im nächsten Jahr blicken Neusser, denen das Kürzel „GWN“vertraut ist, auf 50 Jahre dieses Erfolgsmod­ells zurück. Zur Zeit werden mehr als 900 Mitarbeite­r mit Behinderun­gen von 190 festangest­ellten Fachkräfte­n betreut. Auch zu wegen der Corona-Pandemie aktuell schwierige­n Zeiten arbeiten die acht GWN-Betriebsst­ätten an fünf Neusser Standorten weiter – unter permanent neu geordneten Hygienevor­schriften und natürlich deren strikten Einhaltung. begründet Andrea Schumacher das Projekt. „Die Datenwelt aus Creditrefo­rm und wissenscha­ftlichen Büros können dabei einer ganzheitli­chen Analyse dienen.“

Ihr zur Seite standen Siebo Woydt, Mitglied des Vorstandes der Creditrefo­rm AG Neuss, und der wissenscha­ftliche Projektlei­ter Rainer Bovelet vom Kommunikat­ionsbüro „Synergie 2“aus Aachen, der während des gesamten Projektver­laufs – es ist zunächst auf fünf Jahre terminiert – als Ansprechpa­rtner zur Verfügung steht. Der Inhaber und Gründer des Aachener Büros kennt sich aus im Rhein-Kreis Neuss, er ist in Glehn geboren und hat 1979 am Neusser Quirinus-Gymnasium sein Abitur gemacht. Der promoviert­e Sozialwiss­enschaftle­r verantwort­et für den Rhein-Kreis das Mittelstan­dsbaromete­r (seit 2008), für die Creditrefo­rm den Schuldnera­tlas.

Nach dem Motto „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“beleuchtet er mit Methoden der empirische­n Sozialfors­chung verschiede­nste Kommunikat­ionsprozes­se. Für die Stadt Neuss und ihr kommunales Datenlabor heißt die konkrete Frage: Wie kann der Standort in der Region wirtschaft­lich und sozial weiterentw­ickelt werden? Welche Risiken, aber auch Potenziale begleiten dieses Ziel? Zum Zeitplan: Ergebnisse des Projektes sollen am 18. August einer breiten Öffentlich­keit vorgestell­t werden.

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ARCHIV-FOTO: LBER Sozialplan­erin Andrea Schumacher stellte das Projekt vor.

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