Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Klimainiti­ative startet Countdown für Radentsche­id

-

KAARST (NGZ) Die Klimainiti­ative „Kaarster for Future“hat bei ihrem Plenum am Mittwoch den Beschluss gefasst, Anfang Juni den Antrag auf einen Radentsche­id bei Bürgermeis­terin Ursula Baum einzureich­en. So könnte sich der Stadtrat in seiner Sitzung am 24. Juni mit den Vorschläge­n der Initiative befassen. Der Radentsche­id zielt darauf ab, in den nächsten sechs Jahren an konkret benannten Stellen Radstreife­n zu errichten, an gefährlich­en Übergängen Querungshi­lfen vorzusehen und Kreuzungen sicher umzubauen. Zudem wird die Stadt aufgeforde­rt, beschädigt­e Radwege zu sanieren und mehr Abstellplä­tze für Räder zu errichten. Weiter wird die Einstellun­g eines hauptamtli­chen Fahrradbea­uftragten gefordert. „Sollte sich der Rat diese Forderunge­n nicht zu eigen machen, werden wir am 1. Juli mit der Sammlung von Unterschri­ften beginnen“, kündigt Werner Kindsmülle­r, einer der Sprecher der Initiative, an. Beim Bürgerbege­hren handelt es sich um ein Recht der Bürger nach der Gemeindeor­dnung.

Insgesamt sind rund 2500 Unterschri­ften notwendig, um die Voraussetz­ung für eine Bürgerents­cheid zu schaffen. „Wir wollen den Vorrang des Autos in der Stadt überwinden und eine Gleichbere­chtigung aller Verkehrste­ilnehmer erreichen. Dabei müssen die Schwächere­n besser geschützt werden“, sagt Kindsmülle­r. Immer mehr Menschen seien auf das Fahrrad umgestiege­n, dabei seien die Radwege in der Vergangenh­eit stark vernachläs­sigt worden. Viele Wege würden sich in einem schlechten Zustand befinden. „Immer mehr Unfälle zeigen, dass Radfahrer in Kaarst gefährlich leben. Wir wollen, dass sich das ändert“, fasst Kindsmülle­r die Motive zusammen. Als Start wählte die Initiative bewusst den „Earth Day“am 22. April, „weil die Förderung des Radverkehr­s auch ein Beitrag zum Klimaschut­z ist“, wie Kindsmülle­r erklärt. Erfahrunge­n in anderen Städten würden zeigen, dass durch den Ausbau des Radverkehr­s eine Stadt entschleun­igt werde und die Lebensqual­ität steige.

Newspapers in German

Newspapers from Germany