Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Amprion lässt Riesen-Masten zerlegen

Arbeiter sind mit schwerem Gerät in Neukirchen angerückt: An der Roseller Straße bauten sie ein 40-Meter-Konstrukt ab.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

NEUKIRCHEN Am Donnerstag musste Nummer 57 weichen: Weit mehr als 50 Jahre stand der 40 Meter hohe Strommast direkt an der Roseller Straße kurz hinter Neukirchen – doch nun rückten Arbeiter dem stählernen Konstrukt mit der Flex zu Leibe. Bei dem Mast mit der Nummer 57 handelt es sich um einen von acht auf Grevenbroi­cher Stadtgebie­t, die der Dortmunder Übertragun­gsnetzbetr­eiber Amprion auf der Strecke zwischen Rommerskir­chen und Meerbusch-Osterath abbauen lässt. Die alten Masten haben ausgedient, moderne und vor allem höhere Leitungstr­äger stehen bereits je wenige Meter entfernt bereit. Die neue 380-Kilovolt-Leitung soll 2022 in Betrieb gehen.

Der alte Mast, den die Arbeiter am Donnerstag direkt an der Straße demontiert­en, war bereits vor einiger Zeit stillgeleg­t worden. In schwindele­rregender Höhe zertrennte­n Fachleute die einzelnen Komponente­n, mit einem großen Kranwagen wurden sie auf das darunterli­egende Feld gehievt. Zwischendu­rch musste die Straße immer wieder gesperrt werden – Ampelanlag­en und zusätzlich­es Personal stoppten die Fahrer vor der Baustelle. „Die einzelnen abgetrennt­en Mastteile hätten beim Herablasse­n ausschwenk­en können“, erklärte Amprion-Sprecherin Joelle Bouillon am Donnerstag auf Anfrage und begründete die kurzzeitig­en Sperrungen: „Das ist zwar unwahrsche­inlich, aber nicht komplett zu vermeiden.“Der Verkehr wurde also aus Sicherheit­sgründen gestoppt.

Zu großen Staus kam es während der Arbeiten aber nicht: Der Verkehr konnte jeweils nach wenigen Minuten wieder in Richtung Neukirchen beziehungs­weise in Richtung Bundesstra­ße 477 abfließen. Allerdings blickten manche Fahrer erstaunt in die Höhe, als die gewaltigen Elemente des Strommasts herabgelas­sen wurden. Die Komponente­n wirken riesig – und dass mal ein Strommast direkt an einer Straße zerlegt wird, sehen die meisten eher selten. Für die Arbeiter war die Demontage indes keine „große Sache“:

Für sie sind Arbeiten in großen Höhen Routine.

Die Masten der jahrzehnte­alten Trasse bei Neukirchen verschwind­en nun, es bleiben die etwa 65 Meter hohen für die neue Leitung – und zusätzlich noch einmal größere Masten, die wiederum noch mehr Stromkabel tragen. Auch diese befinden sich in der Nähe der Trasse, die derzeit abgebaut wird.

Der Neubau der Masten ist Teil eines großen Leitungsba­uprojektes zwischen den Umspannwer­ken in Rommerskir­chen und Meerbusch-Osterath und dauert mehrere Jahre. Die ersten Konstrukte wurden im September 2018 aufgestell­t, die Trasse zwischen Rommerskir­chen und Gohr ist weitgehend fertig. Nun laufen die Arbeiten zwischen Gohr und Meerbusch.

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FOTOS: KANDZORRA Die Roseller Straße bei Neukirchen musste immer wieder kurzzeitig gesperrt werden. Direkt an der Straße wurde ein großer Mast abgebaut.
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Mit einem Kran wurden die Teile langsam zu Boden gelassen.
In schwindele­rregender Höhe zertrennte ein Arbeiter das Konstrukt. Mit einem Kran wurden die Teile langsam zu Boden gelassen.
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