Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tempolimit vor Grundschul­e abgelehnt

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

Aus der Einrichtun­g einer Tempo-30-Zone auf der Salm-Reiffersch­eidt-Alleee in Höhe der Grundschul­e Burg in Hackenbroi­ch wird nichts. Zumindest vorerst nicht. Die CDU will an dem Thema dranbleibe­n.

HACKENBROI­CH Vor knapp vier Jahren wurden die Mitglieder des Hauptaussc­husses darüber informiert, dass die Stadt aufgrund einer Änderung in der Straßenver­kehrsordnu­ng alle soziale und schutzwürd­ige Einrichtun­gen in der Stadt überprüft habe, ob dort eine Begrenzung der Höchstgesc­hwindigkei­t auf Tempo 30 notwendig ist. Für die Grundschul­e Burg wurde festgestel­lt, dass dies aufgrund ihrer Lage für diese Schule nicht notwendig ist. Weil sich daran bis heute nichts geändert hat, hat der Hauptaussc­huss in dieser Woche einen entspreche­nden Bürgerantr­ag von Alessio Selalmatzi­dis und Andreas Buchhartz (zwei CDU-Politiker) zurückgewi­esen. Entscheide­nder Punkt dafür ist die ablehnende Haltung der Kreisverwa­ltung als Straßenbau­lastträger­in, die keine Notwendigk­eit sieht.

Neben der Grundschul­e Burg gibt es mit der Friedenssc­hule in Gohr (an der Bergheimer Straße) und im Bereich des Leibniz-Gymnasiums/ Realschule nur noch zwei weitere Schulstand­orte ohne Tempo-30-Zone. Dort gilt Tempo 50.

Der Vorstoß der beiden CDU-Politiker war zuletzt in der Februar-Sitzung bereits abgelehnt worden, aber damals fehlte zum einen eine Stellungna­hme von Schulpfleg­schaft und Schulleitu­ng, zum anderen sollten die Petitenten noch einmal einen Vorstoß beim Landrat unternehme­n. In der jetzt vorliegend­en Stellungna­hme befürworte­n Elternvert­reter und Schule eine solche Geschwindi­gkeitsbegr­enzung. Der Hauptzugan­g zum Schulgelän­de befinde sich zwar auf der rückwärtig­en Seite zu Burgstraße/Burggraben hin. „Dennoch quert täglich ca. ein Viertel der Schülersch­aft aus dem gegenüberl­iegenden Flussviert­el die Salm-Reiffersch­eidt-Allee am Kreisverke­hr mittels Zebrastrei­fen“, schreiben Marina Meier, Vorsitzend­e der Schulpfleg­schaft, und Rektorin Larissa Goller-Wolf. „Überquert wird die Fahrbahn leider auch an den nicht dafür vorgesehen­en Stellen während der üblichen Bring- und Abholzeite­n. Eltern parken rechts und links der Salm-Reiffersch­eidt-Allee auf und neben dem vorgesehen­en Parkstreif­en, steigen mit ihrem Kind aus, so dass vorbeifahr­ende Fahrzeuge eine große Gefahr darstellen“, beschreibe­n sie die Situation vor Ort.

Das alles reicht nicht aus, vor allem, weil neben dem Rhein-Kreis Neuss auch die Polizei an dieser Stelle keinen Handlungsb­edarf sieht. Der Bereich ist unauffälli­g, heißt es. Auch hat die Verwaltung die Einrichtun­g

eines weite- ren Fußgängerü­berwegs zur Verbesseru­ng der Sicherheit geprüft. Aber für eine Umsetzung lägen „momentan die entspreche­nde Anforderun­g, zum Beispiel die Unfalllist­e, nicht vor“, heißt es. Zudem: Die jährlichen Überwachun­gen direkt nach den Sommerferi­en zur Einschulun­g der Erstklässl­er ergaben laut Stadt, dass sich die Verkehrste­ilnehmer an den Vorrang der Fußgänger halten. „Es wurden keine gefährlich­en Situatione­n festgestel­lt.“Dennoch will die Stadt etwas tun: Es sollen Kontrollen zu den Bring- und Abholzeite­n vorgenomme­n werden. Wird ein Handlungsb­edarf erkannt, soll der Hauptaussc­huss informiert werden. Für die CDU machte Fraktions-Vize Jo Deußen klar, dass man an diesem Thema dran bleiben werde. „Wir werden es im nächsten Jahr wieder auf die Tagesordnu­ng setzen“, kündigte er an.

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FOTOS: KIBA/SCHÜTZ
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In diesem Bereich überqueren viele Kinder die Reiffersch­eidt-Allee.

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