Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Finanzexperte mit einem Faible für die Kunst
Den 48-jährigen Michael Müller aus der Neusser Innenstadt kennen sogar Udo Lindenberg, Otto Walkes und Helge Schneider. Zumindest besitzen sie ein oder sogar mehrere Bilder von ihm. „Seit 2013 werden meine Werke von der Waltowski Galerie verkauft“, erzählt Müller und von dort gingen sie an die genannten Promis. Aber auch in Neuss sind die Stadtansichten und Pop-Art Bilder des 48-Järhigen einem breiten Publikum bekannt. Dabei ist die Malerei nach wie vor nur ein Hobby.
„Ich bin gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann und arbeite im Management bei Medtronic“, führt der 48-Jährige aus. Wenn man aber den ganzen Tag mit Finanzen jongliere, dann brauche man einen Ausgleich. „Früher war das die Musik. Ich war schon am Norfer Gymnasium in einer Schülerband“, so Müller. „Ohne Filter“hieß die Band, die später auch bei manchem Schützenund Stadtfest engagiert wurde. Irgendwann fing Müller zusätzlich an zu malen, und während die Band sich auflöste, „bin ich daran kleben geblieben“.
Dabei ist Müller reiner Autodidakt. „Ich hab mir einfach Farbe gekauft und losgelegt.“Ein kleines Figürchen mit einem Pinsel in der Hand hatte ihn auf die Idee gebracht: „Ich habe eine Wald gemalt, die Figur gegen das Bild gelehnt und es „Der Landstreicher“genannt“, erzählt er. Solche Wortspielereien mit seinen Bildern liebt er bis heute. Und sie sind beim Publikum stark gefragt – so sehr, dass er vor einiger Zeit ein Gewerbe anmelden musste. Die Kunst zum Hauptberuf zu machen, komme aber nicht in Frage. „Dafür bin ich zu sicherheitsliebend – und ich mag meinen Job genauso sehr“, sagt der 48-Jährige.
Dass sein Name so häufig vorkommt, hat ihm auch schon Probleme
beschert. „Als ich in meine erste eigene Wohnung gezogen bin, wohnte unter mir auch ein Michael Müller“, erzählt der Neusser. Nun hieß es, regelmäßig Briefe zu sortieren. Und bis heute muss er ständig mit einem zweiten Michael Müller im Unternehmen Mails austauschen, die an den falschen Müller gegangen sind.
Trotzdem kam ihm nie in den Sinn, sich einen Künstlernamen zuzulegen, und auch die anderen beiden haben nie darüber nachgedacht den „Allerweltsnamen“aufzugeben. „Wir sind Hinterhofadel“, meint der Müller aus Uedesheim und lacht.