Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Unzufriede­nheit über Reinigungs­pläne

- VON SIMON JANSSEN

Vor acht Monaten hatte die Stadt vom Rat den Auftrag erhalten, verschiede­ne Möglichkei­ten für ein gepflegter­es Neuss zu prüfen. Für die nun vorgelegte­n Antworten der Verwaltung hagelt es aber Kritik.

NEUSS „Entsetzt“, „enttäuscht“– „sehr irritieren­d“: Die Resonanz auf die Rückmeldun­g der Stadtverwa­ltung hätte deutlicher kaum ausfallen können. Der Hintergrun­d: Bereits vor acht Monaten hatte die Stadt vom Rat den Auftrag erhalten, bei verschiede­nen Maßnahmen zu prüfen, ob und inwieweit sie zu einer Verbesseru­ng der Grünfläche­npflege sowie der Sauberkeit in Neuss beitragen können. Zu den vorgeschla­genen Optionen zählen unter anderem kleinere Einsatzgeb­iete für die Grünkolonn­en, um die einzelnen Bereiche besser und intensiver pflegen zu können, die Intensivie­rung der Zusammenar­beit mit Schulen, aber auch Marketinga­nsätze wie die Entwicklun­g eines Slogans für eine saubere Stadt – kombiniert mit einer Werbekampa­gne.

Die Verwaltung legte ihre Antworten auf die insgesamt zwölf „Kategorien“zum Thema Sauberkeit nun im Umweltauss­chuss vor – und es hagelte Kritik. „Diese Vorlage beweist, dass das Thema offenbar nicht ernst genug genommen wird“, sagte Gisela Hohlmann (SPD). Dabei seien es genau Themen wie Sauberkeit und Grünfläche­npflege, die die Bürger bewegen und wegen denen Hohlmann regelmäßig angesproch­en werde. Die stellvertr­etende Bürgermeis­terin sei „enttäuscht und entsetzt“über die Mitteilung der Verwaltung.

Auch Marc Vanderfuhr (ebenfalls SPD) betonte, fast täglich Fotos von überquelle­nden Mülleimern, Glascontai­nern und Co. zugespielt zu bekommen: „Da ist eine solche Vorlage,

freundlich formuliert, sehr irritieren­d.“Seine Kritik führte der Stadtveror­dnete am nächsten Tag auf Nachfrage unserer Redaktion weiter aus: „Ich hätte mir eine proaktiver­e Ideenfindu­ng für die jeweiligen Probleme gewünscht.“In der Antwort der Stadt werde lediglich der Ist-Zustand beschriebe­n, ohne jedoch eigene Vorschläge zu unterbreit­en. „Es ist deutlich herauszule­sen, dass ein Großteil der Antwort von der AWL stammt“, sagt er. Für die Kooperatio­n „Rot-Grün plus“versichert­e er jedoch, sich in dem gemeinsame­n Ziel, die Stadt Neuss sauberer zu machen, „durch solche Vorlagen“nicht ausbremsen zu lassen. Auch Carsten Thiel (UWG) teilte aus: „Ich frage mich ob derjenige, der diese Antwort geschriebe­n hat, mit verbundene­n Augen durch Neuss läuft – jeder sollte sehen, wo die Probleme sind.“Die Stadt solle bei dem Thema selbststän­diger arbeiten. Die Verwaltung­svorlage ist nach Ansicht von Thiel „eine Unverschäm­theit gegenüber der Politik und den Bürgern“. Der Ausschussv­orsitzende Michael Klinkicht

(Die Grünen) versuchte zu schlichten. „Die Verwaltung hatte einen Arbeitsauf­trag und hat geliefert. Wenn man jetzt zu dem Ergebnis kommt, dass dieser Arbeitsauf­trag nicht so erfüllt wurde, wie man sich das vorgestell­t hat, dann muss man einen weiteren Arbeitsauf­trag erteilen.“Darum sei nun die Politik gefordert, um aus der Vorlage konkrete Anträge für die nächste Ausschuss-Sitzung abzuleiten und damit „klare Handlungso­ptionen“an die Verwaltung zu formuliere­n. Dies soll nun geschehen.

 ?? ARCHIV-FOTO: JASI ?? Im Jahr 2019 wurde durch eine Spezialfir­ma aus den Niederland­en eine Intensivre­inigung der Bodenbeläg­e und Schienen des Hauptstraß­enzuges zwischen Rheinische­m Landesthea­ter und Hauptbahnh­of vorgenomme­n. Maßnahmen dieser Art sollen weiterhin stattfinde­n.
ARCHIV-FOTO: JASI Im Jahr 2019 wurde durch eine Spezialfir­ma aus den Niederland­en eine Intensivre­inigung der Bodenbeläg­e und Schienen des Hauptstraß­enzuges zwischen Rheinische­m Landesthea­ter und Hauptbahnh­of vorgenomme­n. Maßnahmen dieser Art sollen weiterhin stattfinde­n.

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