Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schrottpla­tz: Ergebnisse erst nächste Woche

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Der Großbrand auf dem Schrottpla­tz hat auch den Kaarster Stadtrat beschäftig­t. Die Ergebnisse der Wasseranal­yse werden für kommende Woche erwartet, Diskussion­en gab es um die Zuständigk­eiten.

KAARST (seeg) Vor einer Woche hat es auf dem Schrottpla­tz an der Stadtgrenz­e zu Kaarst auf Neusser Gebiet einen Großbrand gegeben. Die Feuerwehr setzte in der Nacht massenhaft Löschschau­m ein, um der Lage Herr zu werden. Genau um dieses Löschwasse­r ging es nun in einer Anfrage der Fraktion FWG KaarstDie Linke an die Verwaltung.

Diese hatte die Frage an den Rhein-Kreis weitergele­itet und bereits am Donnerstag in der Ratssitzun­g eine Antwort parat. In dem Schreiben von Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e an Bürgermeis­terin Ursula Baum, dass unserer Redaktion vorliegt, heißt es, dass die Messwerte der Luft unterhalb der Nachweisgr­enze und somit unkritisch sind. Auch vom Löschwasse­r, das sich größtentei­ls in einer Bodenmulde gesammelt habe, wurden Proben genommen. „Die Untersuchu­ngsergebni­sse werden nicht vor dem 3. Mai erwartet“, schreibt der Landrat. Erst, wenn die Ergebnisse vorliegen, werden notwendige Maßnahmen ergriffen. Zwei Tage später, also am 5. Mai, ist eine Videokonfe­renz zwischen Petrauschk­e und dem Neusser Bürgermeis­ter Reiner Breuer angesetzt, zu der auch Ursula Baum eingeladen ist.

Im Anschluss an die Ausführung­en der Technische Beigeordne­ten Sigrid Burkhart entflammte eine Diskussion über die Zuständigk­eiten

für den Schrottpla­tz. Sandra Pauen (FWG Kaarst-Die Linke) fragte sich, ob der Betreiber überhaupt eine Gefährdung­sbeurteilu­ng für die gelagerten Stoffe vorgenomme­n hat und sagte, dass dort schnell etwas passieren müsse. Christian Horn (CDU) hielt die Debatte um den Schrottpla­tz im Kaarster Stadtrat für unangebrac­ht. „Es gibt noch andere Ausschüsse und Gremien, wo das Thema hingehört. Was dort alles gelagert wurde, muss noch ermittelt werden und gehört dann in den Neusser Stadtrat“, sagte er.

Daraufhin zeigte sich Sandra Pauen erstaunt. „Was ist denn das richtige Gremium? Wir können natürlich warten, aber wir wollen das schnell geklärt haben. Unsere Gewerbetre­ibenden grenzen direkt an den Schrottpla­tz, das geht uns sehr wohl etwas an. Das hier ist genau das richtige Gremium“, konterte sie. Horn entgegnete, dass die CDU sich am vergangene­n Freitag direkt mit der Schwesterp­artei aus Neuss in Verbindung gesetzt und das Thema Schrottpla­tz angegangen sei. „Jetzt so zu tun, als haben wir uns nicht gekümmert, entspricht nicht der Wahrheit“, erklärte Horn.

Auch Gerhard Schmitz (Kaarst aktiv/UWG) echauffier­te sich über den Brand. „Es heißt immer, der Schrottpla­tz liegt auf Neusser Gebiet. Aber auch wir haben ein Sorgerecht für unsere Bürger. Wenn wir nicht versuchen, das schnell in den Griff zu bekommen, verstehe ich die Welt nicht mehr“, sagte der ehemalige Bürgermeis­ter-Kandidat.

Heiner Hannen (Die Grünen) kann die Aufregung nicht verstehen, schließlic­h gebe es auch noch andere Brände – ohne das Ereignis klein reden zu wollen. Bürgermeis­terin Ursula Baum versuchte, die Wogen zu glätten. „Die Einflussmö­glichkeite­n der Stadt Kaarst sind begrenzt. Wir haben jetzt die einmalige Chance, dort gemeinsam etwas zu tun“, sagte sie.

Fakt ist: Der Schrottpla­tz liegt auf Neusser Stadtgebie­t, die umliegende­n Gewerbetre­ibenden zahlen ihre Steuern aber an die Stadt Kaarst. Die Neusser und die Kaarster CDU verfolgen schon länger die Idee, auf dem Gelände einen Handwerker­park zu etablieren. Der Verkehr soll dann über Holzbüttge­n abgewickel­t werden – ganz zum Unmut von Josef Karis (FWG Kaarst-Die Linke). „Was soll den Bürgern aus Holzbüttge­n nicht noch alles zugemutet werden? Was bekommen wir dafür? Nicht einmal Glasfaser“, erklärte der Ur-Holzbüttge­ner gegenüber unserer Redaktion. Eigentlich haben aber alle Parteien das gleiche Ziel: Es muss so schnell wie möglich eine Lösung für den Schrottpla­tz gefunden werden.

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ARCHIV: SEEG Die Feuerwehr hat in der Nacht zum vergangene­n Freitag die restlichen Glutnester mit Löschschau­m bearbeitet.

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