Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Antrag der Grünen für Erhalt der Skateranlage abgeschmettert
KORSCHENBROICH Die Grünen hatten nochmals einen Anlauf gewagt im Online-Hauptausschuss und sich für den Erhalt der Skateranlage an der Albrecht-Dürer-Straße eingesetzt. Erfolglos: Bei drei Stimmen der Grünen und einer Enthaltung durch Die Aktive wurde ihr Antrag, den Erhalt der Anlage nochmals an die zuständigen Ausschüsse zu verweisen, abgelehnt.
Jochen Andretzki, Fraktionsvorsitzender der Grünen, hatte eingangs den Antrag begründet: „Über 3000 Menschen haben für den Erhalt der Anlage unterschrieben. Das ist ein Zeichen lebendiger Demokratie.“Den Belangen der Petenten sei zu wenig Beachtung geschenkt worden. Zudem gehörten Jugendliche in die Mitte der Gesellschaft und nicht in die Peripherie. Dort aber befinde sich der neue geplante Standort an der Waldsporthalle. „Die Skateranlage an ihrem bisherigen Standort ist gerade von ihrem Schwierigkeitsgrad her ideal für Kinder unter 14 Jahren“, sagte Andretzky. Es gebe verschiedene solcher Anlagen auch in anderen Wohngebieten. Deshalb solle im Ausschuss nochmals geprüft werden, ob die Anlage nicht für jüngere Kinder erhalten bleiben könne.
Der Gegenwind zu diesem Vorschlag war immens. Bürgermeister Marc Venten machte den Aufschlag: „Im Sportausschuss hat eine Mehrheit für den neuen Standort gestimmt. Daher ist mir nicht klar, was im Ausschuss erneut beraten werden soll.“
Thomas Siegers, Fraktionsvorsitzender der CDU, schloss sich an: „Das Thema ist vollumfassend diskutiert worden. Und zur Petition:
Diese sollte ein Signal setzen – nicht mehr und nicht weniger.“Er sei überzeugt, dass der Beschluss, eine neue Anlage an der Waldsporthalle zu bauen, eine gute Lösung sei. Auch zu dem Brief des Vereins „Korschenbroich – Unsere Heimat“, der an alle Fraktionen geschickt worden war, sich für den Erhalt der Skateranlage an ihrem bisherigen Standort einzusetzen (unsere Redaktion berichtete), bezog er Stellung: „Ich glaube, dass es sich dabei um ein Missverständnis handelt.“Der Brief sei datiert vom 21. April. „Inzwischen ist klar, dass der Kinderspielplatz und der Basketballplatz erhalten bleiben. Es ist keineswegs so, dass Flächen vermarktet werden sollen.“
Marcel Knuppertz von der SPD stimmte zu: „Wir haben eine riesengroße gesamtgesellschaftliche Diskussion gehabt und haben einen vernünftigen Kompromiss gefunden. Den Vorwurf, die Petenten nicht ernst genommen zu haben, akzeptierte ich nicht.“
Andretzky entgegnete, dass er diesen Vorwurf nicht erhoben habe. Es sei vielmehr Anliegen seiner Partei, die Anlage für jüngere Kinder zu erhalten. „Der neue Standort ist ja tatsächlich beschlossen. Aber uns ist es wichtig, die alte Anlage und deren Möglichkeiten nochmals im Ausschuss zu diskutieren.“
Dazu Venten: „Darüber haben wir doch bereits in aller Ausführlichkeit gesprochen.“Er, Andretzky, habe selbst den Rechtsgutachter zu dieser Möglichkeit befragt. „Aus meiner Sicht sind die Dinge entschieden“, sagte er.
Als Venten fragte, wer dem Antrag der Grünen zustimme, das Thema erneut an die Fachausschüsse zu verweisen, hoben sich nur drei Hände – die der Grünen.