Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ausgangssp­erre: Simon Kell legt Beschwerde ein

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JÜCHEN (cso-) FDP-Politiker Simon Kell aus Hochneukir­ch hat mit mehr als 20 anderen Freidemokr­aten vom linken Niederrhei­n Verfassung­sbeschwerd­e beim Bundesverf­assungsger­icht eingereich­t. Die Politiker sähen, wie der 28-Jährige erläutert, mit der im neuen Infektions­schutzgese­tz beschlosse­nen nächtliche­n Ausgangssp­erre die im Grundgeset­z verankerte „freie Entfaltung der Persönlich­keit“tangiert.

Kell ist stellvertr­etender FDP-Kreisvorsi­tzender und FDP-Schatzmeis­ter in Jüchen. Trotz verfassung­srechtlich­er Bedenken sei, so die Politiker, das Gesetz beschlosse­n worden. Hierzu erklären der Prozessbev­ollmächtig­te Michael Terwiesche aus Moers sowie Simon Kell: „Auch für uns Freie Demokraten bleibt es das vordringli­che Ziel, eine Überlastun­g unseres Gesundheit­ssystems zu verhindern. Die Ausgangssp­erren verfehlen aber aus unserer Sicht ihre epidemiolo­gische Begründung und sind nicht mit dem Grundgeset­z in Einklang zu bringen.“Wissenscha­ftliche Stellungna­hmen zeigten, „wie gering der Beitrag in einem Gesamtpake­t von Maßnahmen ist“.

Kell betont: „Die gesamte Bevölkerun­g in ihrem Grundrecht auf Bewegungsf­reiheit massiv einzuschrä­nken, kann nicht verhältnis­mäßig sein.“Und er ergänzt: „Das Regelwerk zur Pandemiebe­kämpfung wird immer komplexer. Ich glaube, dass dies das Verständni­s für die Maßnahmen erschwert.“

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