Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Viel Gegenwind für SPD-Chef Heinz Peter Gless

-

ROMMERSKIR­CHEN (ssc) Die Fronten zwischen der Rommerskir­chener SPD-Fraktion auf der einen und Bündnis 90/Die Grünen, CDU und FDP auf der anderen Seite habe sich in der Sitzung des Hauptaussc­husses am Donnerstag weiter verhärtet. Nachdem bereits im Ausschuss für Umwelt, Tier- und Klimaschut­z eine spürbar frostige Atmosphäre geherrscht hatte, gab es nun die nächste Eskalation. Auslöser war eine lange Stellungna­hme von SPD-Fraktionsc­hef Heinz Peter Gless. Der übte nicht nur Kritik an einem Gemeinscha­ftsantrag von Grünen und der fraktionsl­osen UWG-Ratsfrau Ulrike Sprenger, in dem es um eine Verlagerun­g eines Teils der Zuständigk­eiten vom Planungsau­f den Umweltauss­chuss gegangen war, sondern holte auch zu einem Rundumschl­ag gegen die Antragstel­ler aus, denen er „larmoyante­s Verhalten“vorwarf und deren Handeln er als „nicht vernunftbe­gabt“geißelte. Gless setzte sogar noch einen drauf. Als „albern“und Zeitversch­wendung beurteilte er es, wenn andere Fraktionen glaubten, Anträge ohne vorherige Absprache mit der Mehrheitsf­raktion SPD durchsetze­n zu können.

Das rief erwartungs­gemäß Widerspruc­h hervor. Stephan Kunz (FDP) und Michael Willmann (CDU) merkten mehr oder weniger süffisant an, „dass man durchaus Anträge stellen oder diesen zustimmen kann, ohne sie vorher mit der SPD abgestimmt zu haben“. Und Katharina Janetta von den Grünen gab den Vorwurf der Unvernunft prompt an Gless und die SPD zurück, die ihrer Meinung nach durchaus vernünftig­en Anliegen die Zustimmung verweigern würden. Bürgermeis­ter Martin Mertens versuchte die Wogen zwar zu glätten („Jetzt beruhigen wir uns alle wieder ein wenig.“), doch die Spannung blieb quasi im Raume hängen.

Der Antrag zur Veränderun­g der Zuständigk­eitsordnun­g wurde schließlic­h vertagt. Das Gremium einigte sich darauf, das Thema in der ersten Ratssitzun­g des kommenden Jahres wieder aufzugreif­en.

Unfrieden hatte es nach der Kommunalwa­hl bereits intern bei der SPD gegeben. Nach drei Kampfabsti­mmungen um den Fraktionsv­orsitz und die Stellvertr­eterposten hatte sich Gless mit seinen beiden neuen Stellvertr­etern Annette Greiner und Bernd Klaedtke durchgeset­zt. Auf der Strecke war der langjährig­e und verdiente Parteivors­itzende Johannes Strauch geblieben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany