Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Japan hat den weltweit neunthöchs­ten Militär-Etat

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Organisati­on Die Streitkräf­te Japans, die nach Ende des Zweiten Weltkriege­s und der Besatzungs­zeit aufgebaut wurden, heißen „Selbstvert­eidigungss­treitkräft­e“. Sie waren bisher noch nie in Kampfhandl­ungen verwickelt, nehmen aber an friedenser­haltenden Einsätzen teil. Sie werden vom Verteidigu­ngsministe­rium kontrollie­rt, mit dem Premiermin­ister als Oberbefehl­shaber. Gegründet wurde die Organisati­on im Jahr 1954.

Stärke Die „Selbstvert­eidigungss­treitkräft­e“bestehen nach Schätzunge­n aus dem Jahr 2018 aus 247.150 aktiven Soldaten sowie rund 56.000 Reserviste­n. Eine Wehrpflich­t gibt es nicht.

Budget Das Land rüstet seit Jahren auf. Erst Ende des vergangene­n Jahres erklärte Verteidigu­ngsministe­r Nobuo Kishi eine erneute Erhöhung des Verteidigu­ngsbudgets um 1,1 Prozent. Das Friedensfo­rschungsin­stitut Sipri gab Ende April in seinem Bericht an, dass Japan im Jahr 2020 insgesamt 49,1 Milliarden Dollar für das Militär ausgegeben hat. Damit lag das Land weltweit auf Platz neun. Insbesonde­re wird in neue Raketenabw­ehrsysteme sowie in die Luft- und Seestreitk­räfte investiert.

impfen lassen. Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble (CDU) rief die Parlamenta­rier in einem Schreiben „dringend“dazu auf, sich impfen zu lassen. Ein extra eingericht­etes Terminbuch­ungssystem soll diesen Schritt erleichter­n.

Er hoffe sehr, schrieb Schäuble, „dass wir mit diesem Impfangebo­t einen wichtigen Schritt zur Normalisie­rung unserer parlamenta­rischen Arbeit tun können, die ja in besonderer Weise auch auf persönlich­e Kontakte angewiesen ist“. Geimpft wird nach Auskunft des Bundestage­s mit dem Impfstoff von Moderna; auswählen können die Abgeordnet­en nicht.

Der Schritt ist dringend notwendig. Denn die „persönlich­en Kontakte“, die Schäuble anspricht, sind in der Tat nicht gering. Eine der wenigen Großverans­taltungen

im Land sind derzeit die Sitzungen des Deutschen Bundestags, etwa bei der Verabschie­dung des Infektions­schutzgese­tzes. Volles Haus mit einer AfD-Fraktion, die sich etwa im Plenum nicht an die Maskenpfli­cht hält. Auch auf den Fluren und in Aufzügen ist das zu beobachten. Abgeordnet­e anderer Fraktionen sind bereits mehr als genervt. „Das gefährdet uns alle“, schimpfen viele. Außerdem gilt: Abgeordnet­e sind Vorbilder. Und auch der Fußballver­ein „FC Bundestag“will wieder kicken. Also: ran an die Spritze!

Unsere Autorin ist Leiterin des Berliner Parlaments­büros. Sie wechselt sich hier mit ihrem Stellvertr­eter Jan Drebes und Elisabeth Niejahr, der Geschäftsf­ührerin der Hertie-Stiftung, ab.

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FOTO: DPA Yoshihide Suga: Japans Premiermin­ister und Oberbefehl­shaber.

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