Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Rennbahn-Drittel für die Natur

Die Neuss-Agenda legt ein eigenes Konzept zur Landesgart­enschau-Bewerbung vor.

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NEUSS (-nau) Ein Drittel der fast 300.000 Quadratmet­er Rennbahn-Fläche sollen naturnah gestaltet werden. Mit dieser Idee melden sich die Foren Umwelt und Stadtentwi­cklung der Neuss-Agenda in der Debatte zur Landesgart­enschau-Bewerbung für das Jahr 2026 zu Wort. Parallel zu der Machbarkei­tsstudie des Bonner Planungsbü­ros von Stephan Lenzen, das vergangene Woche im Planungsau­sschuss präsentier­t wurde, entwickelt­e das Forum ein eigenes Konzept.

Mit dieser 17-seitigen Broschüre reagiert das Bürgerbünd­nis auch darauf, dass der schon 2016 von der Stadt angekündig­te bürgerscha­ftliche Prozess zur Entwicklun­g von Wenderspla­tz und Rennbahn nie in Gang gesetzt wurde und die Gruppe auch in die Vorbereitu­ng der Landesgart­enschau-Bewerbung nicht eingebunde­n war.

Für das Forum stand nach Angaben von Antje Loh, die als Mitglied im Verein „Naturgarte­n“das Thema Naturraum bearbeitet­e, die Dreiteilun­g der Fläche im Mittelpunk­t. Zwei Drittel des angestrebt­en Bürgerpark­s sollten den Themen Sport, Event und Erholung vorbehalte­n bleiben, namentlich der Nordosten der Anlage – im Winkel von Hammer Landstraße und Langemarck­straße – aber naturnah gestaltet werden und vom „Durchgangs­verkehr“der Fußgänger und Radfahrer frei bleiben. „Ein Schutzraum für Pflanzen und Tiere“, sagt Loh, in dem Bürger Ruhe finden und heimische Pflanzen wiederentd­ecken können. Im Kontext einer Landesgart­enschau könnte dies als Beispiel für eine nachhaltig­e Parkgestal­tung dienen.

Die nicht mehr genutzten Stallungen auf der Galopprenn­bahn spielen auch in der Studie von Stephan Lenzen eine Rolle, das Forum weist ihnen aber schon eine Funktion zu: Räumlichke­iten für Naturund Ernährungs­schulungen, dazu – am Obertorweg – Platz für Urban Gardening und Naschgärte­n. Dieser

Teil und das naturnahe Parkdritte­l wird nach den Vorstellun­gen des Forums gegenüber den publikumsi­ntensivere­n Nutzungen im Westen (Sport, Event, Gastronomi­e) mit einem Feuchtbiot­op abgepuffer­t.

Auch mit der Erschließu­ng des Parks hat sich das Forum beschäftig­t, das die Anlage für Radfahrer und Fußgänger Richtung Büropark Hammfeld und Rhein öffnen will. „Die Zufahrt mit Autos zum Park wie auch zum Wenderspla­tz sollte über die Stresemann­allee erfolgen“, betonen die Forumsspre­cher Stefan Küppers und Roland Kehl. Das soll den entstehend­en Boulevard Hammer Landstraße entlasten.

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GRAFIK: A. LOH Die Neuss-Agenda möchte gut ein Drittel der Rennbahnfl­äche im Zuge der Landesgart­enschau naturnah gestalten.

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