Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Immer mehr Feuerbesta­ttungen

Viele Menschen entscheide­n sich für Urnengräbe­r. Die Gründe sind unterschie­dlich.

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DORMAGEN (mvs) Bundesweit geht der Trend bei Bestattung­en in den vergangene­n Jahren immer mehr zu Feuerbesta­ttungen. Das ist auch in Dormagen so. Während die 384 ausgeführt­en Erdbestatt­ungen im Jahr 2001 noch einen Anteil von 77 Prozent ausmachten, wurden im Jahr 2020 nur noch 200 Beerdigung­en mit Särgen durchgefüh­rt. Der Anteil der Urnenbesta­ttungen im Jahr 2020 betrug 69 Prozent, wohingegen er 20 Jahre zuvor noch bei 23 Prozent gelegen hatte. „Einer der Hintergrün­de ist, dass viele Menschen, insbesonde­re ältere Leute, ihren Nachkommen nicht zumuten möchten, auf lange Zeit noch ein Grab pflegen zu müssen“, erklärt Markus Schink, Leiter der Friedhofsv­erwaltung bei den Technische­n Betrieben Dormagen.

Im Jahr 2006 wurden noch 63 Prozent der Bestattung­en als Erdbestatt­ungen vorgenomme­n, im Jahr 2011 nur noch 49 Prozent. In den letzten zehn Jahren wurden zunehmend mehr Urnenbeise­tzungen gewünscht. Nicht nur der Pflegeaufw­and sei ein Grund für diesen Trend, sondern auch die Kosten der Grabstelle­n spielten eine Rolle bei der

Entscheidu­ng. Zum Vergleich: Ein Einzelwahl­grab kostet in Dormagen 1940 Euro für 20 Jahre - hinein passt ein Sarg oder vier Urnen. Für ein Doppel-Sarggrab wären es 3880 Euro. Ein reines Urnengrab für zwei Urnen liegt bei 1100 Euro, ebenfalls für 20 Jahre. „Und es ist nicht nur die Gebühr, die günstiger ist, auch die Kosten für Grabstein, Einfassung und Bepflanzun­g sind geringer“, sagt Schink. Am günstigste­n ist ein Urnen-Reihengrab (877 Euro). Wer eine eigene Grabstelle mit einem besonders geringen Pflegeaufw­and habe möchte, dem empfiehlt Schink ein pflegefrei­es Urnengrab für 1183 Euro. „Da muss nur eine Platte gekauft werden, die ebenerdig verlegt wird, den Rasen drumherum mähen die TBD.“

Dem Trend hin zu Urnenbesta­ttungen möchte die Stadtverwa­ltung entspreche­n und plant, das Angebot vor allem an stark nachgefrag­ten Zweier-Urnenwahlg­räbern zu erweitern. Auf fast allen der neun städtische­n Friedhöfe ist die Stadt schon tätig geworden. Außerdem gebe es Überlegung­en, Kolumbarie­n (Urnenwände) oder Urnenhochb­eete auf den Friedhöfen zu installier­en, weil das häufig gewünscht würde, wie Schink erklärt.

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FOTO: STADT Ein Urnengrabf­eld auf dem Friedhof in Dormagen.

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