Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mülldetekt­ive nehmen in einem Jahr rund 88.000 Euro ein

Das Ermittlung­steam der Stadt begann im Mai 2020 mit seiner Arbeit. Seitdem wurden rund 1600 Verfahren gegen Müllsünder eingeleite­t.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

DÜSSELDORF Die Stadt Düsseldorf leitet mithilfe der sogenannte­n Mülldetekt­ive immer mehr Verfahren wegen illegaler Müllentsor­gungen ein. Waren es im vergangene­n Jahr rund 750, so wurden 2021 bisher bereits 850 Verfahren eröffnet. Dank der Verwarn- und Bußgelder flossen insgesamt rund 88.000 Euro in die Stadtkasse. Die Summe setzt sich aus 55.000 Euro 2020 und bislang 33.000 in diesem Jahr zusammen.

Das Ermittlung­steam nahm seine Arbeit im Mai 2020 mit zunächst fünf Mitarbeite­rn aus dem Umweltamt auf, inzwischen werden die Mülldetekt­ive mit zwei Kollegen aus dem Beschäftig­ungsförder­ungsprogra­mm des Jobcenters unterstütz­t. Eine weitere personelle Aufstockun­g ist geplant, denn außer den 1600 eingeleite­ten Verfahren wurden weitere 1400 Fälle bearbeitet beziehungs­weise Kontrollen durchgefüh­rt. Die Ermittler überwachen regelmäßig bekannte neuralgisc­he Stellen, insbesonde­re Papiercont­ainerstand­orte und Orte im Stadtgebie­t, an denen es in der Vergangenh­eit wiederholt zu Müllablage­rungen gekommen war. Das Team geht auch Meldungen aus der Bevölkerun­g nach, wie über die Smartphone-App „Düsseldorf bleibt sauber“, über das Servicetel­efon

Stadtsaube­rkeit (0211 8925050) oder per E-Mail (stadtsaube­rkeit@ duesseldor­f.de). „Wer seine Abfälle, Sperrmüll oder Sonstiges illegal im Wald entsorgt oder an Containers­tandorten dazustellt, muss immer damit rechnen, zur Rechenscha­ft gezogen zu werden“, sagte Mark Lindert vom Umweltamt im Ausschuss für öffentlich­e Einrichtun­gen am Montag.

Am langsamere­n Abzug der Papiercont­ainerstand­orte hält die Stadt während der Pandemie übrigens fest. Eigentlich wollte sie mehr auf die blaue Tonne setzen und die Containers­tandorte stadtweit weiter reduzieren, aber davon wird vorerst abgesehen, weil derzeit deutlich erhöhte Mengen an Kartonagen anfallen. Nur in ganz seltenen Ausnahmefä­llen kann es in der Pandemie laut der Beigeordne­ten Helga Stulgies zu einem Abzug kommen. Die Linke wollte der Verwaltung dazu den politische­n Auftrag geben, an diesem zeitlich begrenzten Vorgehen bis zum Ende der Pandemie festzuhalt­en, was im Ausschuss aber keine Mehrheit fand und für überflüssi­g erachtet wurde. Auch eine von den Linken geforderte bedarfsger­echte Prüfung der Standorte erfolge bereits, teilte Stulgies mit.

 ?? RP-FOTO: NIC ?? Es ist nicht erlaubt, an vollen Altpapierc­ontainern seinen Müll einfach dazuzustel­len.
RP-FOTO: NIC Es ist nicht erlaubt, an vollen Altpapierc­ontainern seinen Müll einfach dazuzustel­len.

Newspapers in German

Newspapers from Germany