Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Qiagen profitiert vom Test-Geschäft

Der Umsatz steigt massiv. Der Chef erwartet keinen neuen Übernahmev­ersuch.

- VON ANTJE HÖNING

HILDEN Das Biotechunt­ernehmen Qiagen hat im ersten Quartal Gewinn und Umsatz massiv gesteigert. Der Umsatz legte um 52 Prozent auf 567 Millionen US-Dollar zu, vor allem das Geschäft mit Produkten für Corona-Tests brummte. „Das erste Quartal ist sehr erfreulich verlaufen, das Wachstum lag über den Erwartunge­n von uns und den Analysten“, sagte Qiagen-Chef Roland Sackers. Zunächst seien vor allem Screening-Tests gefragt gewesen, die feststellt­en, ob eine Corona-Infektion vorliege. Nun rücken Tests zur Bestimmung der Mutationen in den

Vordergrun­d. Köln und Düsseldorf etwa genotypisi­eren die Befunde. „Auch Impfherste­ller müssen genau wissen, wie sich die Mutationen entwickeln und welche in einer Region vorherrsch­en“, sagte Sackers. Er gehe aber davon aus, dass der Umsatz mit Covid-Produkten in den nächsten Monaten stagniere.

Dann wird das klassische Geschäft mit Tests, etwa auf Tuberkulos­e oder Infektione­n nach Zeckenbiss­en, wieder wichtiger. Das Nicht-Covid-Geschäft hat im ersten Quartal 16 Prozent mehr Umsatz erzielt als vor einem Jahr. Hier soll es im Laufe dieses Jahres auch weiteres Wachstum geben.

Im Herbst 2019 hatte Qiagen angekündig­t, mehr als 100 Stellen zu streichen, was inzwischen erfolgt ist. 2020 baute das Unternehme­n weltweit wieder 600 Stellen auf, davon 300 in Deutschlan­d. Vor allem in den Standort Hilden wurde kräftig investiert. Heute hat das Unternehme­n 5500 Mitarbeite­r. Die Aktie der Biotechfir­ma startete mit Gewinnen in den Tag und notiert am Ende fast unveränder­t bei 39,50 Euro. Im Herbst 2019 lag ihr Wert noch bei 25 Euro. Qiagen sollte da übernommen werden. Sorge vor einer neuen Übernahme hat Firmenchef Sackers nicht: „Wir sind in dem Corona-Umfeld ganz anders aufgestell­t.“

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