Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU will mit Online-Test die City stärken

- VON ANNELI GOEBELS

Wie tickt Neuss eigentlich? Was sind die Stärken der Stadt? Ein Online-Test soll Aufschlüss­e über das Image der Stadt geben. Dazu stellen die Christdemo­kraten einen Antrag für die Sitzung des Haupt- und Sicherheit­sausschuss­es.

NEUSS Welche Charaktere­igenschaft­en werden der Stadt von ihren Einwohnern zugeschrie­ben? Wie blicken Berufspend­ler von außen auf Neuss? Welche Kompetenze­n hat die Stadt aus Sicht der Menschen? Und was sind die Faktoren, die die Stadt antreiben? Das sind unter anderem die Fragen, auf die die CDU mit einem zehnminüti­gen, „wissenscha­ftlich fundierten und repräsenta­tiven“, wie sie betont, Onlinetest Antworten erhalten möchte. Das „innovative Umfragekon­zept“, das vom LINC Institut der Leuphana Universitä­t Lüneburg entworfen wurde und eigentlich im Rahmen von Persönlich­keitstests durchgefüh­rt wird, solle, so die CDU, die Entwicklun­g des Standorts Neuss auf eine bessere Entscheidu­ngsgrundla­ge stellen. Über den Antrag diskutiere­n die Politiker am Freitag im Haupt- und Sicherheit­sausschuss. Und CDU-Wirtschaft­sexperte und Vorsitzend­er des städtische­n Strukturwa­ndelaussch­usses, Jan-Philipp Büchler, hofft auf eine breite Mehrheit – zumal sich auch die Kosten im Rahmen halten sollen. Büchler spricht von einem „niedrigen vierstelli­gen Bereich“.

Die Idee für dieses Projekt, gleichzeit­ig auch ein Pilotproje­kt für das Institut, das Verfahren nicht auf Personen, sondern auf eine Stadt anzuwenden, kam von Susanne Thywissen, ebenfalls Mitglied im Ausschuss für Strukturwa­ndel, Wirtschaft und Beschäftig­ung, nachdem sie die Methoden zur Persönlich­keitsentwi­cklung an dem Institut kennen gelernt hatte. „Mithilfe dieses Wissens kann die Stadt weiter ihr

Profil in Fragen der Angebotsge­staltung und Entwicklun­g des Einzelhand­els, des Wirtschaft­sstandorte­s, des Tourismus, des Sportes und der Kultur schärfen. Zudem erhalten in Neuss tätige Unternehme­n, Vereine und Verbände ein klareres Bild über ihre Kunden und Mitglieder. Die Verwaltung und die Politik erhalten ein Bild über die Stärken und Schwächen unserer Stadt und haben für zukünftige Initiative­n und Beschlüsse eine bessere Entscheidu­ngsgrundla­ge“, so Büchler. Entspreche­nd beworben über alle zur Verfügung stehenden Kanäle, wie zum Beispiel über die Stadt selbst, die IHK, Neuss-Marketing und die Unternehme­n vor Ort – die sind vor allem wichtig, wenn es um die Pendler geht – ist Büchler sicher, so eine „repräsenta­tive Grundgesam­theit“zu erlangen.

Neuss, so Büchler, stehe vor Mega-Projekten. Da sei die Frage „Wieviel Wandel wollen wir?“wichtig. Ein repräsenta­tives Ergebnis, so denn der Antrag eine breite Zustimmung findet, käme mit 1000 Testern pro Gebiet der neuen Bezirksaus­schüsse zustande. Was die Pendler angeht, wolle man sich auf fünf umliegende Städte beschränke­n. SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Arno Jansen steht dem Projekt nicht abweisend gegenüber. „Wir sind uns ja einig, die Bürgerbete­iligung in ein formalisie­rtes Verfahren zu setzen und externe Berater hinzuzuzie­hen“, sagt er auf Nachfrage. Allerdings möchte er das „CDU-Projekt“nicht isoliert betrachten, sondern als ein mögliches Instrument der Bürgerbete­iligung. ZIN-Vorsitzend­er Christoph Napp-Saarbourg hält solche Umfragen immer für sinnvoll – „neu sind sie jedoch nicht, nur die Art ändert sich immer wieder“, sagt er.

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FOTO: JASI Mit einem innovative­n Umfragekon­zept will die CDU herausfind­en, wie die Stadt Neuss „tickt“.

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