Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grüne definieren Standards für Gewerbeflä­chen-Verkäufe

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NEUSS (-nau) Der große Parkplatz am Möbelhaus Höffner ist für Manfred Haag ein Beispiel für schlechtes Flächenman­agement. Und dass das Möbelhaus auf dem Dach keine Photovolta­ik-Anlage hat, passt aus Sicht des Stadtveror­dneten der Grünen auch nicht in die aktuelle Zeit mit ihren Anstrengun­gen zum Klimaschut­z. Die Fragen, wie man einerseits als Stadt mit der knappen Ressource Grund und Boden effizient und nachhaltig umgeht und anderersei­ts Investoren und Unternehme­n auf bestimmte Ziele und Standards festlegt, beschäftig­t die Fraktion der Grünen schon lange. Jetzt hat sie dazu einen Kriterienk­atalog entwickelt und vorgelegt. Als Handreichu­ng für die Verwaltung und als Einladung an alle anderen Fraktionen im Rat, diese Ideensamml­ung zu diskutiere­n und zu ergänzen.

Gewerbegru­ndstücke sollen nicht mehr nur nach dem Motto „Geld zieht“verkauft werden, sagt Haag, der mit seiner Fraktion auch über mögliche Sanktionen nachgedach­t hat. Kommt ein Käufer oder Investor, so der Vorschlag der Grünen, den Vorgaben aus dem Kriterienk­atalog innerhalb einer bestimmten Frist nicht nach, soll er mit einer Vertragsst­rafe belegt werden können, die bis zu zehn Prozent des Grundstück­swertes ausmachen kann. Zudem soll dann der Stadt ein Rückkaufre­cht gegeben sein.

Bei der Abwägung darüber, ob ein Interessen­t den Zuschlag für ein Grundstück bekommt, soll über allem die Frage stehen: Wie viele Arbeitsplä­tze entstehen? Als Faustforme­l könnte gelten: Ein Job je 100 Quadratmet­er Grundstück­sgröße. Zur Förderung kleinerer und mittlerer Betriebe – etwa aus dem Handwerk – soll diese Zahl unterschri­tten werden dürfen. Über diesen Hebel sollen auch Interessen­ten abgeblockt werden können, die bei hohem Platzbedar­f nur wenigen Menschen Arbeit bieten und möglicherw­eise noch für ein hohes Verkehrsau­fkommen sorgen. Logistikde­r Großhandel­sunternehm­en wären nicht förderfähi­g, sagt Haag.

Zur Negativ- kommt eine Positivlis­te: Pluspunkte sammeln demnach etwa innovative Unternehme­n, oder wer Umweltaspe­kte berücksich­tigt.

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