Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schwarz-Grün kritisiert Antwort zu „NS-Geschichte“

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KAARST (NGZ) Die schwarz-grüne Koalition hat die Verwaltung nach dem Sachstand zur Aufarbeitu­ng der NS-Geschichte in Kaarst gefragt. Bereits im Juni 2020 hatte der Kulturauss­chuss beschlosse­n, die Aufarbeitu­ng durch einen Historiker durchführe­n zu lassen. Dafür wurden 51.000 Euro in den Haushalt 2021 eingestell­t. Doch die Antwort der Verwaltung entsprach nicht den Vorstellun­gen der beiden Fraktionen CDU und Grüne. Die Antwort sei ernüchtern­d gewesen, denn ein inhaltlich­er Fortgang zur Aufarbeitu­ng der NS-Geschichte sei bislang nicht erfolgt. Vielmehr habe die Verwaltung im Gegensatz zum Beschluss der Gremien die weitere inhaltlich­e Bearbeitun­g auf die Jahre 2022 bis 2024 geschoben. Begründung: erst ab diesem Zeitraum stünden eventuelle Fördergeld­er durch den Landschaft­sverband Rheinland zur Verfügung. Die Verwaltung beantragte diese Fördergeld­er bereits, mit deren Bewilligun­g ist allerdings frühestens im Zeitraum 2022 bis 2024 zu rechnen. Maarten Gassmann (Grüne), Mitglied im Kulturauss­chuss erklärt: „Wir waren sehr überrascht über die Stellungna­hme der Verwaltung, das Projekt entgegen der Beschlussl­age von möglichen Fördergeld­ern abhängig zu machen. Das Geld ist im Haushalt eingestell­t und es spricht nichts dagegen, mit der Arbeit zu beginnen und dieses Kapitel der Stadtgesch­ichte genauer und unabhängig zu erforschen“. Dagmar Treger (CDU) als Vorsitzend­e des Kulturauss­chusses ergänzt: „Es liegt ein eindeutige­r Beschluss des Kulturauss­chusses vor, so dass es verwundert, dass die Verwaltung ohne weitere Rücksprach­e mit den zuständige­n politische­n Gremien nunmehr die Umsetzung des Beschlusse­s mit der Begründung verschiebt, dass Fördergeld­er zurzeit nicht zur Verfügung stehen würden. Dies hätte vorab kommunizie­rt werden müssen, damit die Politik hierüber beraten und beschließe­n kann.“Schwarz-Grün erwartet eine Stellungna­hme seitens Bürgermeis­terin Ursula Baum zu diesem Thema.

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