Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tagebau-Autobahn wieder gesperrt

Sturmtief „Eugen“packte einen Lkw auf der A 44n – der Auflieger kippte um.

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GREVENBROI­CH (wilp) Wenn der Wind etwas heftiger weht, herrscht regelmäßig Alarmstimm­ung auf der Tagebau-Autobahn. Am Dienstag ist die A 44n wegen des Sturmtiefs „Eugen“erneut für mehrere Stunden gesperrt worden. Der Verkehr wurde umgeleitet, es kam zu Staus und Behinderun­gen.

Bevor die Autobahn abgeriegel­t wurde, hatte sich ein Unfall ereignet. Wie ein Sprecher der Autobahnpo­lizei Düsseldorf auf Anfrage unserer Redaktion berichtete, war ein Lastwagen gegen 13.35 Uhr von einer Windböe erfasst worden. Dabei sei der Auflieger des schweren Fahrzeugs umgekippt. Er musste später von einem Spezialunt­ernehmen geborgen werden. Der Fahrer des Lkw habe den Zwischenfa­ll ohne Verletzung­en überstande­n.

„Um weitere Unfälle zu verhindern, haben wir uns zu einer Vollsperru­ng der A 44n entschloss­en“, sagte der Sprecher der Autobahnpo­lizei. „Sie gilt für die gesamte Dauer des Sturmtiefs.“Der betroffene, 2018 freigegebe­ne Autobahnab­schnitt führt auf einer Trasse durch den Tagebau Garzweiler. Da weder Bäume noch Sträucher neben den

Fahrstreif­en stehen, hat er Wind dort eine große Angriffsfl­äche.

Ein weiteres Problem für die Autofahrer: Die teils heftigen Böen wirbelten erhebliche Mengen Staub aus dem Tagebau und den benachbart­en Feldern auf. „Das sah schon beinahe so aus wie ein Sandsturm in der Sahara“, schildert ein Augenzeuge. Der Staub habe die Sicht auf der Autobahn erheblich behindert, teilweise habe die Sichtweite unter 50 Meter gelegen.

RWE hat Sprühmaste­n am Tagebauran­d installier­t, im Inneren des

Areals befeuchten Wasserwerf­er das Gelände. Doch sobald diese Flächen ausgetrock­net sind, könne ein Aufwirbeln des Staubs nicht verhindert werden, so ein Sprecher des Konzerns. „Gegen solche Natur-Gewalten sind wir machtlos.“

Für die Grevenbroi­cher Feuerwehr verlief der Tag eher ruhig. Über die Sozialen Medien hatte sie vor der Wetterlage gewarnt und dazu geraten, im Freien vorsichtig zu sein. Bis in die frühen Abendstund­en mussten die Einsatzkrä­fte aber zu keinem Sturmeinsa­tz ausrücken.

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FOTO: PRIVAT Zu einem ähnlichen Sandsturm wie auf unserem Archivbild von August 2020 kam es am Dienstagna­chmittag auf der Autobahn 44n.

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