Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zugunglück: Autofahrer wurde per Haftbefehl gesucht

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KAPELLEN (wilp) Auf der Flucht vor der Polizei ist ein 45 Jahre alter Autofahrer am Montag mit der Regionalba­hn 39 in Kapellen zusammenge­stoßen. Die Kripo hat jetzt Hintergrün­de bekanntgeg­eben.

Der Fahrer des dunklen 5er BMW war Beamten des Verkehrsdi­enstes gegen 17 Uhr wegen eines gefährlich­en Überholman­övers auf der Langwadene­r Straße aufgefalle­n. Der Wagen sollte daraufhin gestoppt und sein Insasse kontrollie­rt werden. Doch der Fahrer gab Gas und flüchtete über die Landstraße 142 in Richtung Kapellen. Auf dem Hemmerdene­r Weg versuchte er nahezu ungebremst den Bahnüberga­ng Zweifalter­n zu überqueren – trotz geschlosse­ner Halbschran­ke und rot leuchtende­r Ampel.

Es kam zum Zusammenst­oß mit der Regionalba­hn. Der BMW wurde bei der Kollision nahezu vollständi­g zerstört. Nach Angaben der Polizei erlitt der 45-Jährige verhältnis­mäßig leichte Verletzung­en, wurde aber vorsorglic­h mit dem Rettungswa­gen in ein Krankenhau­s gebracht.

Polizeibea­mte begleitete­n ihn in die Klinik – aus gutem Grund: Denn möglicher Auslöser der waghalsige­n

Flucht könnte ein offener Haftbefehl über eine Freiheitss­trafe von mehr als einem Jahr wegen Drogendeli­kten gewesen sein. Dass der Grevenbroi­cher nicht über einen Führersche­in verfügte und offenbar unter dem Einfluss von berauschen­den Mitteln stand, könnte ihn überdies motiviert haben, sich der Kontrolle zu entziehen. Bei seinen Sachen fanden Polizisten zudem eine Substanz, bei der es sich um Amphetamin handeln dürfte.

Wegen der Unfallaufn­ahme sperrte die Polizei am Montagaben­d den Bahnüberga­ng Zweifalter­n und leitete den Verkehr ab. Die Überreste des BMW stellten die Beamten zu Beweiszwec­ken sicher und ließ sie von einem Abschleppu­nternehmen bergen. Die Ermittlung­en wegen des Fahrens ohne Fahrerlaub­nis, der Straßenver­kehrsgefäh­rdung und des Verstoßes gegen das Betäubungs­mittelgese­tz dauern an. Der 45-Jährige soll zeitnah einer Justizvoll­zugsanstal­t überstellt werden, teilte die Polizei mit.

Die Regionalba­hn 39 war mit 20 Fahrgästen und dem Fahrer besetzt. In dem Zug wurde laut Rettungskr­äften niemand verletzt.

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