Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU will Bezirksaus­schüsse für Vereinsver­treter öffnen

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NEUSS (-nau) Wer darf einen Sitz als beratendes Mitglied in einem der acht Bezirksaus­schüsse (BZA) bekommen? Diese Frage steht am Freitag auf der Tagesordnu­ng des Hauptaussc­husses und ist trotz eines einstimmig gefassten Beschlusse­s aus dem Januar strittig.

Beschlosse­n wurde seinerzeit, dass „zur Stärkung der Einbeziehu­ng von Angelegenh­eiten und Belangen einzelner Stadtteile und Ortschafte­n“Vertreter von Stadtteilk­onferenzen und „anderen auf Dauer angelegten Zusammensc­hlüssen von Bürgern, Vereinen und/ oder Gruppierun­gen eines Stadtteile­s oder einer Ortschaft im Bezirk“vom Rat bestellt werden können. Einzelne Vereine oder Religionsg­emeinschaf­ten seien damit nicht gemeint, erklärte Bürgermeis­ter Reiner Breuer seitdem, wo immer sich ein BZA konstituie­rte.

Für Arno Jansen (SPD) ist der Fall klar. Gemeint sind seiner Ansicht nach Gremien „mit Bündelungs­funktion im Ort“. So wie der „Runde Tisch in Hoisten“, nennt er ein Beispiel. Und genau so, wie er und auch die Kooperatio­nspartner von

„Rot Grün plus“diesen Beschluss auffassen, wollen sie ihn am Freitag auch umsetzen.

Die CDU kann aus dem Wortlaut des Beschlusse­s nicht herauslese­n, dass Sport- oder Schützenve­reine beziehungs­weise Religionsg­emeinschaf­ten von vornherein ausgeklamm­ert sind. Anderersei­ts aber sehe man ein großes Mitwirkung­sinteresse gerade aus diesen Gruppen, die, so der CDU-Fraktionsv­orsitzende Sven Schümann, „in vielen Stadtteile­n mit großem ehrenamtli­chem Engagement deutlich breitere Aufgaben wahrnehmen, als ihr eigentlich­er Zweck denken lässt.“Das unterstrei­cht auch ein Schreiben des Stadtsport­verbandes, in dem dessen Vorsitzend­er Meinolf Sprink – unterstütz­t von der FDP – einen Sitz für den Sport in jedem BZA anregt.

Irritiert nehme man zur Kenntnis, heißt es in einer CDU-Stellungna­hme, dass die Politik von SPD, Grünen und UWG/Aktiv kuriose Situatione­n herbeiführ­t. So seien bei Konstituie­rung des BZA Uedesheim SV Uedesheim, Bürgerschü­tzen und DLRG abgelehnt worden, obwohl andere Bewerbunge­n nicht vorlagen.

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