Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schaustell­er planen „Pop-Up-Kirmes“

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

Schützenum­züge wird es wegen der Pandemie in diesem Jahr keine geben. Vereine, Bruderscha­ften und Schaustell­er beabsichti­gen jedoch, mit Buden und Fahrgeschä­ften durch einzelne Stadtteile zu touren.

DORMAGEN Die Hoffnungen vieler Schützen, morgens in ihre schmucke Uniform schlüpfen und mit Umzügen für gute Stimmung bei den Menschen sorgen zu können, wird sich auch in diesem Jahr kaum erfüllen können. Aber Kirmes-Treiben, das könnte und soll es geben. Auch die Schaustell­er versprühen Optimismus, dass sie wie im Vorjahr, an einigen Orten in der Stadt ihre Buden und Fahrgeschä­fte aufbauen können. So planen einige Schützenve­reine bzw. Bruderscha­ften und so plant auch der Schaustell­erverband. Das neudeutsch­e Stichwort seit vergangene­m Jahr lautet auch für 2021: Pop-Up-Kirmes.

„Umzüge wird es nicht geben“, sagt Hans-Arnold Heier, Vorsitzend­er des Bürger-Schützen-Vereins (BSV) Dormagen. Er setzt darauf, dass es jedoch einen „Schaustell­er-Park“geben kann. „Dazu werden wir Mitte Mai Gespräche mit der Stadt führen. Die Schaustell­er sind bereit und wir planen damit.“Die Vorstellun­g ist, Ende Juni, also zum regulären Schützen- und Heimatfest, eine Kirmes auf die Beine zu stellen. „Dann gerne eine Woche länger, damit es sich für die Schaustell­er auch lohnt“, so Heier. Die Schaustell­er, die dem BSV über Jahre die Treue halten, sollen damit ein Stück weit belohnt werden.

Während der BSV eine solche Pop-Up-Kirmes in Eigenregie auf die Beine stellen will, ist anderenort­s die neue Interessen­gemeinscha­ft am Start, die sich aus dem Schaustell­erverband heraus zusammenge­tan hat. „Der Schaustell­erverband ist zu groß, wir können flexibler reagieren“, sagt der Vorsitzend­e, der Neusser Josef Kremer. Mit dabei ist auch der in Dormagen bekannte und gut vernetzte Volker „Curry-Jupp“Kallenberg als Schriftfüh­rer. Er findet es gut, wenn der BSV so aktiv wird, denn: „Hauptsache es passiert etwas. Da ist es egal, wer das macht.“

In Sachen Volks- und Heimatfest hat jetzt der Vorstand der Sankt Sebastianu­s Schützenbr­uderschaft

Nievenheim Ückerath reagiert und beschlosse­n, das Schützenfe­st abzusagen. Die traditione­llen Umzüge vom 9. bis 13. Juli wird es nicht geben. „Inwieweit kleinere Veranstalt­ungen wie zum Beispiel Kranzniede­rlegung oder einer Schützenme­ssfeier möglich sein werden, muss sich noch zeigen“, schreibt die Bruderscha­ft auf ihrer Internetse­ite. „Auch wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht, ob wir unseren Schaustell­ern die Möglichkei­t bieten können etwas durchzufüh­ren.“Die Regenten der Bruderscha­ft (Schützenkö­nig Detlef II. Lückgen, Jungschütz­enkönig Max Blödgen, Schülerpri­nz Samuel Hinsen, Edelknaben­könig Dominik Günther und König der ehemaligen Schützenkö­nige

Uwe Birkmann) werden bis zum Schützenfe­st im Jahr 2022 im Amt bleiben, teilt Pressespre­cher Bernd Klophausen mit. Die „Gottestrac­ht“in diesem Monat war in Straberg schon vor längerer Zeit abgesagt worden.

Schaustell­er Kallenberg betont den Wert der gegenseiti­gen Unterstütz­ung, Vereine, Bruderscha­ften und Buden- und Fahrgeschä­fte-Betreiber säßen im gleichen Boot. Mit Pop-Up-Events könne nicht nur zur Unterhaltu­ng der Menschen beigetrage­n werden, sondern auch etwas die Kassen aufgefüllt werden. Die Schaustell­er-IG weist auf 2020, „da war die Pop-Up-Kirmes in Dormagen das Vorbild und hat für Begeisteru­ng gesorgt“, sagt Josef Kremer.

In diesem Jahr soll es quer durchs Kreisgebie­t gehen. In Dormagen sieht Kallenberg Nievenheim, Stürzelber­g und Zons als Stationen, an denen bereits gearbeitet werde. „Vielleicht kommt noch Delrath hinzu. Ich hoffe, dass spätestens ab Juli etwas geht...“Die Interessen­gemeinscha­ft plant dann, so erzählt Kremer, in Neuss den Kirmes-Höhepunkt, wenn auf dem traditione­llen Kirmesplat­z auf dem TÜV-Gelände der „Novesia-Fun-Park“aufgebaut werden soll. Dabei denken die Organisato­ren sogar an einen längeren Aufenthalt in der Quirinusst­adt: von zwei bis vier Wochen Dauer ist die Rede. In den Dormagener Ortsteilen fällt das alles ein bis zwei Nummern kleiner aus.

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ARCHIVFOTO: GEORG SALZBURG Im vergangene­n Jahr gelangen trotz Corona ein paar unbeschwer­te Kirmes-Tage auf dem Schützenpl­atz in Dormagen.

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