Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
CDU-Politiker kritisiert: Stadt unterstützt Handballer nicht
DORMAGEN (schum) Kümmert sich die Stadt zu wenig um ihr populärstes Aushängeschild im Sport? Schenkt man den Worten von Andreas Buchartz Glauben, dann ist dem so. Der Hackenbroicher, der für die CDU im Kreistag sitzt, dort Vorsitzender des Kreissportausschusses ist und lange Jahre der Sportexperte seiner Fraktion in Dormagen war, weist stolz auf die gute Beziehung des Rhein-Kreises zum Sport im Allgemeinen und zu den Dormagener Handballern im Besonderen hin, um im gleichen Atemzug die Stadt zu kritisieren: „Eigentlich ein Armutszeugnis für die Sportstadt Dormagen, dass sie nicht selbst eine ihrer mehreren Sporthallen ihrem Heimatverein TSV Bayer zur vorübergehenden Nutzung anbieten konnte“, sagt er. Die Stadt weist die Kritik zurück: „Das ist unwahr“, sagt Sprecher Nils Heinichen, „wir helfen natürlich“.
Es geht um die derzeitige Schließung des TSV-Sportcenters, nachdem eine komplette Beleuchtungseinheit von der Decke gestürzt war. Da damit die zentrale Trainingsstätte nicht nur den Zweitliga-Profis fehlt, sondern vor allem auch der
A- und B-Jugend, entschloss sich der Rhein-Kreis Neuss spontan zu helfen. Er stellte den Handballmannschaften die Sporthalle am Berufsbildungszentrum Dormagen zur Verfügung – „und dies sogar mit der Möglichkeit, den sportarttypischen Harz am Ball nutzen zu dürfen. Natürlich erfolgt anschließend eine ordnungsgemäße Reinigung der Halle“, sagt Buchartz. Seiner Auffassung nach wäre es Aufgabe der Stadt gewesen, den im Seniorenund Jugendbereich sehr erfolgreichen Handballern unter die Arme zu greifen.
Völlig anders sieht es die Stadt. In der vergangenen Woche hätten Jugendmannschaften bereits in der Halle Beethovenstraße trainiert. Allerdings ohne das bei Handballern so beliebte Harz als Haftmittel, das allerdings Spuren auf dem Hallenboden zurücklässt. „Wir haben eine Anfrage des TSV bekommen und natürlich helfen wir als sportfreundliche Stadt“, versichert Heinichen. Man habe nur die Bedingung gestellt, dass die jeweilige Halle am nächsten Morgen ordnungsgemäß für den Schulsport zur Verfügung stehe - ohne Harz-Spuren.