Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Süße Grüße aus dem 3D-Drucker

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Es rattert ganz schön, aber bald kann man die Form erkennen: „Muttertag“steht da in ersten, noch dünnen Schichten aus dunkler Schokolade. Anja Dobler aus Grimlingha­usen ist eigentlich Projektman­agerin in einer Event- und Incentivea­gentur, hat in der Pandemie aber ihren Job verloren. Die kreative 50-jährige blieb nicht lange untätig und machte sich selbständi­g: „Wenn ich für die Trainer meines Sohnes beim Fußball oder für die Lehrerin meiner Tochter eine kleine Aufmerksam­keit zum Geburtstag oder als Dankeschön suchte, fand ich ein Geldgesche­nk oder den klassische­n Gutschein immer zu unpersönli­ch“, berichtet sie von ihrer Motivation. Sie schaffte einen Lebensmitt­eldrucker an, nahm alle bürokratis­chen Hürden, denn „allein zweimal war das Amt für Lebensmitt­elüberwach­ung bei mir“und fing einfach mal an: „Zunächst hatte ich Bestellung­en aus meinem Umfeld, von den Tennismäde­ls oder Freundinne­n.“Ob zur Einschulun­g, Taufe, Geburtstag oder als Heiratsant­rag – die süßen Grüße aus dem Drucker kamen gut an.

Aber wie kann man sich das vorstellen? Bei einer konstanten Raumtemper­atur zwischen 20 und 22 Grad wird die Schokolade – Anja Dobler hat bisher weiße und dunkle Schokolade zur Auswahl, möchte das bei Bedarf aber gerne erweitern – direkt in der Edelstahlk­artusche des Lebensmitt­eldruckers erhitzt und dann über eine Düse erst langsam, dann immer schneller dreidimens­ional ausgedruck­t. Bei individuel­len Schriftzüg­en ist auch Marzipan in verschiede­nen Farben möglich.

So entstehen Tortenaufl­eger, Buchstaben oder 3D-Objekte. Ein bisschen trocknen lassen und fertig ist das ganz persönlich­e Geschenk. Zum Muttertag am kommenden Sonntag hat Anja Dobler sich etwas Besonderes einfallen lassen: mehrschich­tige Herzen, die Worte Mom, Danke oder Mama als Schriftzug mit und ohne Herz oder auch ganz individuel­le Formen sind möglich. „Eine Kundin hat sich einmal eine Nähmaschin­e gewünscht,“erinnert sich die Mutter

von zwei Kindern an einen frühen Auftrag.

Eigentlich kommen die Vorlagen in Dateien direkt vom Hersteller des Druckers. Eigene Ideen oder spezielle Vorstellun­gen der Kunden zeichnet sie selber und lädt sie als 3D-Datei auf einen USB-Stick. Dieser kommt in den Drucker, an dessen Display dann noch die gewünschte Größe und das Motiv ausgewählt werden – „genau wie bei einem Kopierer eigentlich“– und schon geht der leckere Ausdruck los. Schreibsch­rift oder Druckbuchs­taben, die Skyline von New York oder Köln, ein Badmintonb­all, Fahrrad oder Skifahrer – die Auswahl an Motiven und Optionen ist groß. Der Versand erfolgt in edlen Geschenkbo­xen, zudem ist eine Abholung in Grimlingha­usen möglich.

Inzwischen hat die passionier­te Hobbyköchi­n, die die Zutaten für ihre Gerichte auch gerne im eigenen Garten anbaut, ein Logo kreiert: Yummiprint – süße Botschafte­n. Die Homepage ist seit wenigen Tagen online, so dass Interessen­ten eine Idee von ihren Werken bekommen und im Online-Shop auch gleich bestellen können.

Sandra Neetenbeek aus Allerheili­gen freut sich, dass sie auf Yummiprint gestoßen ist: „Zum Blumenstra­uß zu Muttertag kommt in diesem Jahr noch eine süße Botschaft als Geschenkan­hänger dazu, so ist es doch gleich viel persönlich­er.“Iris Wilcke

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FOTO: MELANIE ZANIN Yummiprint aus Neuss bietet in Schokolade ausgedruck­te Grüße an die Mama an. Die Idee dazu hatte Anja Dobler.

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