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Dank einer Inzidenz von 100 öffnet Österreich seine Hotels
WIEN/BERLIN (dpa) Erstmals seit sieben Monaten ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich auf 100 gesunken. Die staatliche Gesundheitsagentur Ages gab diesen hoffnungsvoll stimmenden Wert am Montag bekannt. Die jüngste Zahl der täglichen Neuansteckungen mit dem Coronavirus sank auf 737 und erreichte ebenfalls den niedrigsten Wert seit Oktober.
„Wir haben ausschließlich gute Nachrichten zu überbringen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einer Pressekonferenz am Montag. Die Inzidenz lag laut Ages bei 100. Die gewählte Strategie mit Massentests und regional abgestuften Beschränkungen habe gewirkt, so Kurz. „Wir haben jetzt sogar niedrigere Ansteckungszahlen als in Deutschland, obwohl Deutschland sehr, sehr viel länger in einem harten Lockdown verharrt ist“, sagte der konservative Kanzler mit Blick auf die deutschen Inzidenzwerte.
Österreich beendet am 19. Mai nicht nur den Lockdown für viele Wirtschaftszweige, sondern auch die Quarantänepflicht für Urlauber aus Ländern mit niedrigen Ansteckungszahlen, darunter auch aus Deutschland. Als Eintrittskarte für Restaurants, Hotels, Sportanlagen und Bühnen gelten dann Impfzertifikate, negative Testergebnisse oder Nachweise einer abgeschlossenen Covid-Erkrankung. Hotelgäste, die nicht geimpft oder genesen sind, müssten alle zwei Tage einen Antigen-Schnelltest machen, erklärte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. Ein Beispiel, das auch im Tourismus diesseits der deutsch-österreichischen Grenze Schule machen könnte: So geht Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) davon aus, dass Hotels und Pensionen in Deutschland im Sommer wieder Gäste empfangen können. Aus seiner Sicht sollten sich Bund und Länder darauf verständigen, „dass wir Schritt für Schritt die Öffnungen machen – und zwar so, dass im Sommer auch Urlaub in Deutschland möglich ist“, sagte Altmaier am Sonntag in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“.