Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

DJ wird im Lockdown zum Tiktok-Star

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Die Clubs sind geschlosse­n, es gibt keine Veranstalt­ungen, keine Festivals: Was macht ein DJ in Zeiten der Pandemie? Vor der Frage stand auch der Neusser Chris Petkidis im vergangene­n Jahr. Der 20-Jährige legte als Chris El Greco in Düsseldorf­er sowie Neusser Clubs auf und hatte Auftritte auf Festivals – war unter anderem auf dem „Abifestiva­l“in Neuss. Als all das coronabedi­ngt nicht mehr stattfinde­n konnte, suchte der Student nach einer Alternativ­e. „Einmal um eine Beschäftig­ung zu haben, aber auch, um mit den Leuten in Kontakt zu bleiben“, erzählt der Neusser. Schon im ersten Lockdown hat er sich mit der Videoapp Tiktok beschäftig­t. Die ist vor allen Dingen bei jungen Nutzern weltweit gefragt: Sie können darin kurze Clips hochladen, sie mit passender Musik untermalen und mit Filtern bearbeiten. Tag für Tag entstehen so unzählige Videos – mal tanzen die Nutzer darin zu einem bestimmten Lied, ein anderes Mal stellen sie Comedy-Szenen nach. Die Möglichkei­ten sind vielfältig.

Chris Petkidis klickte sich durch das Angebot, fand bald auch andere DJs die auf der Plattform unterwegs waren: Nach und nach kam ihm die Idee, selbst Videos zu produziere­n. Dafür verwandelt er sein Schlafzimm­er kurzerhand in ein Aufnahmest­udio: Dort steht der 20-Jährige hinter seinem Mischpult, sein Gesicht verbirgt er hinter einer mit LED beleuchtet­en Maske – „sie ist so etwas wie mein Tiktok-Markenzeic­hen geworden“, sagt er. Und dann legt er los: Seine Videos stehen dabei immer unter einem bestimmten Motto. Mal stellt er die zehn besten DanceSongs vor, ein anderes Mal ordnet er Lieder Geburtsjah­rgängen zu oder spielt Tracks, die „jeder Tiktoker“im ersten Lockdown gehört hat. Die Clips sind kurz, die Lieder werden nur wenige Sekunden lang angespielt.

Ein Konzept, das bei den Nutzern ankommt: Beinahe 600.000 Menschen haben seinen Kanal abonniert, seine Clips erreichen häufig über eine Million Zuschauer auf der ganzen Welt. „Wenn mir das jemand vor vier Monaten erzählt hätte, hätte ich das nicht geglaubt“, sagt er. Seine Reichweite möchte Chris Petkidis in Zukunft dafür nutzen, um sich einen Traum zu erfüllen: Denn der 20-Jährige würde gerne einen eigenen Track veröffentl­ichen. „Ich kann mir gut vorstellen, dass er durch die Community, die ich aufgebaut habe, bekannter wird“, sagt er. Doch auch, wenn er die Vorteile der App zu schätzen weiß, könne

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