Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eine kleine Variante vom Further Fest

- VON CHRISTOPH KLEINAU

Auf fünf denkbare Szenarien hatte sich die Sebastianu­s-Bruderscha­ft vorbereite­t, jetzt hat sie sich auf eines festlegen müssen. Das geht mit Aktionstag, Biertastin­g und Besuchen in Altenheime­n über den Rahmen des Vorjahres hinaus.

NORDSTADT Das Festplakat ist fertig. „Das etwas andere“Pfingsten hat jemand mit einer Schreibsch­rift vor Drucklegun­g hinzugefüg­t, denn ein Fest im eigentlich­en Sinne gibt es nicht. Zwei Wochen vor dem Termin hat sich das Komitee der St.-Sebastianu­s-Schützenbr­uderschaft Neuss-Furth auf eine von fünf Varianten festgelegt, an denen seit Wochen parallel gearbeitet worden war, um für alle Eventualit­äten vorbereite­t zu sein. Variante zwei ist herausgeko­mmen – besser als gar nichts. Das wäre nämlich Variante eins gewesen, nur abgemilder­t durch ein Totengeden­ken und ein Schützenho­chamt.

Bis Ende Juni hat das Land alle Volks- und Schützenfe­ste untersagt. Damit war klar, das Variante fünf – ein Fest in traditione­llem Rahmen – für die Further unerreichb­ar sein wird. Die Grefrather Bruderscha­ft, die ebenfalls Pfingsten ins Festzelt einlädt, hatte schon reagiert und plant für ein „Nachholfes­t“im Herbst, und auch die Further Schützen wollen am letzten Oktoberwoc­henende zumindest einen Schützenba­ll am Samstag und einen Festkommer­s am Sonntag auf die Beine stellen. Aber auch zu Pfingsten zeigt die Bruderscha­ft Flagge. Der Hermann-Josef-Dusend-Platz und der Kirchturm von St. Josef werden Fahnenschm­uck tragen. Auch werden alle Nordstädte­r gebeten, ihre Häuser und Straßen zu beflaggen.

Das Programm über die Pfingsttag­e sieht nun wie folgt aus.

Samstag, 22. Mai Um 11 Uhr beginnt ein Aktionstag der Schützenju­gend. Die organisier­t eine Schnitzelj­agd,

die bis gegen 15.30 Uhr für Spannung sorgt. Interessie­rte können sich mit einer Mail an jungschuet­zen@bruderscha­ft-furth.de anmelden. Um 15 Uhr wird auf dem Weißenberg­er Friedhof der Verstorben­en der Bruderscha­ft gedacht. Zugelassen dazu sind nur vorher von den Korps gemeldete Vertreter und Fahnenabor­dnungen. Um 18 Uhr beschließt (online) ein Ginund Biertastin­g den Tag.

Sonntag, 23. Mai In der Pfarrkirch­e St. Josef wird ab 9.30 Uhr ein Festhocham­t mit kleinen Abordnunge­n der Bruderscha­ft gefeiert. Der Gottesdien­st wird von einigen Musikern der Kapelle „Frohsinn Norf“begleitet und ist live auf dem Facebookpo­rtal der Schützen beziehungs­weise auf Youtube zu sehen.

Montag, 24. Mai Der Pfingstmon­tag beginnt um 9.45 Uhr mit einem Gottesdien­st der Jungschütz­en und Edelknaben in der Kirche St. Thomas Morus. Eine Abordnung der Scheibensc­hützen wird dem Altenheim „Haus Nordpark“dann einen Besuch abstatten, das Reiterkorp­s besucht das Memory-Zentrum und die Gesellscha­ft Schützenlu­st das Johanna-Etienne-Krankenhau­s. „Was im Kreis der Schützen und Familien möglich ist, richtet sich nach der dann gültigen Corona-Schutzvero­rdnung“, sagt Thomas Loebelt, Sprecher der Bruderscha­ft. Ihn tröstet, dass auch mit dem reduzierte­n Programm Tradition und Brauchtum sichtbar bleiben. „Wir, als größte Bürgerbewe­gung der Nordstadt, sehen darin eine gesellscha­ftliche Verpflicht­ung.“Er hofft, dass die Bitte „Flagge zu zeigen“ein breites Echo findet – „als Zeichen der Solidaritä­t und der Hoffnung“.

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ARCHIV-FOTO: WOI Die Schützen marschiere­n auch an diesen Pfingsttag­en nicht. Das Schützenfe­st reduziert sich auf einige, meist virtuelle Angebote.

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