Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Eine kleine Variante vom Further Fest
Auf fünf denkbare Szenarien hatte sich die Sebastianus-Bruderschaft vorbereitet, jetzt hat sie sich auf eines festlegen müssen. Das geht mit Aktionstag, Biertasting und Besuchen in Altenheimen über den Rahmen des Vorjahres hinaus.
NORDSTADT Das Festplakat ist fertig. „Das etwas andere“Pfingsten hat jemand mit einer Schreibschrift vor Drucklegung hinzugefügt, denn ein Fest im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Zwei Wochen vor dem Termin hat sich das Komitee der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Neuss-Furth auf eine von fünf Varianten festgelegt, an denen seit Wochen parallel gearbeitet worden war, um für alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Variante zwei ist herausgekommen – besser als gar nichts. Das wäre nämlich Variante eins gewesen, nur abgemildert durch ein Totengedenken und ein Schützenhochamt.
Bis Ende Juni hat das Land alle Volks- und Schützenfeste untersagt. Damit war klar, das Variante fünf – ein Fest in traditionellem Rahmen – für die Further unerreichbar sein wird. Die Grefrather Bruderschaft, die ebenfalls Pfingsten ins Festzelt einlädt, hatte schon reagiert und plant für ein „Nachholfest“im Herbst, und auch die Further Schützen wollen am letzten Oktoberwochenende zumindest einen Schützenball am Samstag und einen Festkommers am Sonntag auf die Beine stellen. Aber auch zu Pfingsten zeigt die Bruderschaft Flagge. Der Hermann-Josef-Dusend-Platz und der Kirchturm von St. Josef werden Fahnenschmuck tragen. Auch werden alle Nordstädter gebeten, ihre Häuser und Straßen zu beflaggen.
Das Programm über die Pfingsttage sieht nun wie folgt aus.
Samstag, 22. Mai Um 11 Uhr beginnt ein Aktionstag der Schützenjugend. Die organisiert eine Schnitzeljagd,
die bis gegen 15.30 Uhr für Spannung sorgt. Interessierte können sich mit einer Mail an jungschuetzen@bruderschaft-furth.de anmelden. Um 15 Uhr wird auf dem Weißenberger Friedhof der Verstorbenen der Bruderschaft gedacht. Zugelassen dazu sind nur vorher von den Korps gemeldete Vertreter und Fahnenabordnungen. Um 18 Uhr beschließt (online) ein Ginund Biertasting den Tag.
Sonntag, 23. Mai In der Pfarrkirche St. Josef wird ab 9.30 Uhr ein Festhochamt mit kleinen Abordnungen der Bruderschaft gefeiert. Der Gottesdienst wird von einigen Musikern der Kapelle „Frohsinn Norf“begleitet und ist live auf dem Facebookportal der Schützen beziehungsweise auf Youtube zu sehen.
Montag, 24. Mai Der Pfingstmontag beginnt um 9.45 Uhr mit einem Gottesdienst der Jungschützen und Edelknaben in der Kirche St. Thomas Morus. Eine Abordnung der Scheibenschützen wird dem Altenheim „Haus Nordpark“dann einen Besuch abstatten, das Reiterkorps besucht das Memory-Zentrum und die Gesellschaft Schützenlust das Johanna-Etienne-Krankenhaus. „Was im Kreis der Schützen und Familien möglich ist, richtet sich nach der dann gültigen Corona-Schutzverordnung“, sagt Thomas Loebelt, Sprecher der Bruderschaft. Ihn tröstet, dass auch mit dem reduzierten Programm Tradition und Brauchtum sichtbar bleiben. „Wir, als größte Bürgerbewegung der Nordstadt, sehen darin eine gesellschaftliche Verpflichtung.“Er hofft, dass die Bitte „Flagge zu zeigen“ein breites Echo findet – „als Zeichen der Solidarität und der Hoffnung“.