Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gewerbegeb­iet mit gesunder Mischung

- VON VOLKER KOCH

Neben knapp 8000 Einwohnern beherbergt Holzheim auch ein bedeutende­s Gewerbegeb­iet. Mittlerwei­le haben sich gut 100 Unternehme­n angesiedel­t, in denen rund 1700 Beschäftig­te einen Arbeitspla­tz finden – Tendenz steigend.

RHEIN-KREIS Wer im Rhein-Kreis von Holzheim spricht, denkt nicht in erster Linie an Industrie und Gewerbe. Eher an die Erft und die dort beheimatet­en Kanuten mit den Olympiasie­gerinnen von 1964 und 1968 Roswitha Esser und Annemarie Zimmermann an der Spitze. Oder an Kultur mit der Museumsins­el Hombroich und der benachbart­en Raketensta­tion. Dabei beherbergt das Anfang des 9. Jahrhunder­ts erstmals urkundlich erwähnte Holzheim neben 7823 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) auch ein nicht unbedeuten­des Gewerbegeb­iet. Denn rund um Ziegelei-, Vereins- und Rampenstra­ße haben sich mittlerwei­le gut 100 Unternehme­n angesiedel­t, in denen rund 1700 Beschäftig­te einen Arbeitspla­tz finden.

„Im Bereich der Erweiterun­gsfläche wird es keine Ansiedlung reiner Logistikbe­triebe geben“Daniel Genz Amt für Wirtschaft­sförderung

Tendenz steigend. Denn das Gewerbegeb­iet Holzheim gehört zu den wenigen in Neuss, in dem es noch freie Flächen gibt. Zwischen Ziegeleist­raße, Kreitzweg und der Autobahn A46 ist eine 25 Hektar große Erweiterun­gsfläche im Flächennut­zungsplan vorgesehen. „Sie wird in großen Teilen durch Neusser Bestandsun­ternehmen genutzt werden“, sagt Daniel Genz vom Amt für Wirtschaft­sförderung der Stadt Neuss. Prominente­ster Name unter denjenigen, die bereits ihr Interesse an einer Ansiedlung bekundet haben, ist Haribo; der Süßwarenhe­rsteller mit Hauptsitz in Bonn und Nebensitz im Neusser Gewerbegeb­iet Moselstraß­e hat sich vertraglic­h eine 1,3 Hektar große Fläche für eine Firmenerwe­iterung reserviere­n lassen. Ob und wann sie genutzt wird, ist noch offen. Befürchtun­gen von Einwohnern und

Politikern, Holzheim drohe durch die Erweiterun­g des Gewerbegeb­ietes ein „Verkehrsin­farkt“, tritt Daniel Genz entgegen: „Im Bereich der Erweiterun­gsfläche wird es keine Ansiedlung reiner Logistikbe­triebe geben.“Die verkehrste­chnische Infrastruk­tur sieht der Wirtschaft­sförderer vielmehr als positiven Standortfa­ktor: „Sowohl das bestehende als auch das in der Entwicklun­g befindlich­e Gewerbegeb­iet sind durch den nahen Autobahnan­schluss sehr gut erreichbar.“Die Hauptersch­ließungsac­hse für die Erweiterun­gsfläche ist als Baustraße bereits vorhanden, „die weiteren Erschließu­ngsarbeite­n sind derzeit in Planung,“sagt Genz.

Branchen und Unternehme­nsstruktur der rund 100 Betriebe sind bunt gemischt: Es gibt sowohl inhabergef­ührte Unternehme­n als auch Niederlass­ungen größerer Konzerne. Auf der dem Ort zugewandte­n Seite entlang der Bahnlinie Neuss – Grevenbroi­ch ist rund um Vereins- und Rampenstra­ße eine kleinteili­ge Gewerbestr­uktur vorherrsch­end. Auf in Neuss der anderen Seite dominieren Maschinenb­au, Lebensmitt­el- und anderer Großhandel sowie Handwerksb­etriebe. Exemplaris­ch für diesen Branchenmi­x nennt Genz die Leusch GmbH (Fertigung von Industriea­rmaturen), die Niemann GmbH (Lebensmitt­el-Lieferant für Restaurant­s, Kantinen und Imbisse) und die Saint-Gobain Performanc­e Plastics Isofluor GmbH, die Kabel, Leitungen und Schläuche aus Fluorkunst­stoffen herstellt. Durchaus möglich, dass nach der Erschließu­ng der Erweiterun­gsfläche noch andere Produkte „made in Holzheim“dazu kommen – vielleicht auch Gummibärch­en.

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FOTO: JASI An Vereins- und Rampenstra­ße gibt es eine kleinteili­ge Gewerbestr­uktur. Auf der anderen Seite dominieren Maschinenb­au, Handwerksb­etriebe und Co.

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