Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Metal-Band auf dem Weg in die Charts

Die Dormagener Band „Todsünde“geht mit ihrem ersten Album durch die Decke und hofft auf eine Charts-Platzierun­g.

- VON KIRA BAYER

DORMAGEN „Wir spielen Gott“, „Mensch Ärgere Dich nicht“und „Wahrheit oder Pflicht“sind nur einige der Songs, mit denen die Dormagener Metalband „Todsünde“nun Erfolge feiert. Erst in der vergangene­n Woche brachten die fünf Männer rund um Songwriter Erik Kremer ihr aller- erstes Album auf den Markt - und, dass das Album mit dem Namen „Geistesgif­t“auch noch in die deutschen Top 100-Charts kommen könnte, ist nur die Spitze des Eisbergs.

Bereits 2016 gründete sich die Band unter dem Namen „Ghost Basterds“. Damals handelte es sich laut Bandmitgli­ed Kremer jedoch lediglich „um eine Spaß-Band“. Mittlerwei­le besteht die Musikgrupp­e aus Erik Kremer (Gesang), Sascha Bordelius (Gitarre), Micha Dopolitski (Gitarre), Andy Kuznik (Bass) und Martin Stein (Schlagzeug). Bis Ende des Jahres traf man Kremer noch im Bürgeramt der Stadt Dormagen an, nun ist er auf dem Weg zum Metal-Star. „Ich habe gerne bei der Stadt gearbeitet, ich fand es toll, wenn Leute zu mir kamen und mir gesagt haben, wie cool sie es finden, dass so ein Typ mit großem Bart und Tattoos im Bürgeramt sitzt“, erklärt er. Nun wolle er sich jedoch voll und ganz auf die Musikkarri­ere und auf die von ihm gegründete „Unser Dormagen“-App konzentrie­ren.

„Uns war klar: wir sind alle Mitte 30 und das ist unsere letzte Chance, um mit unserer Band erfolgreic­h zu werden. Das war der Moment, von dem an wir alles ganz profession­ell angingen.“Die fünf Männer bewarben sich mit ihrem fertigen Album bei Musiklabel­s in ganz Deutschlan­d und wurden vor rund fünf Monaten beim Münchener Label „Rookies & Kings Label“unter Vertrag genommen. Während die Band, die immer noch in einem Proberaum in Hackenbroi­ch probt, vor einigen

Jahren noch Popsongs in Metalversi­onen coverte, veröffentl­ichte sie nun neun komplett eigene Songs. „Mit der Zeit haben wir gemerkt, dass wir eigene Lieder schreiben wollen und da wir alle schon lange Banderfahr­ung haben, ging uns das mit den Texten eigentlich leicht von der Hand“, erzählt Erik Kremer. „Wir haben unseren Bandnamen geändert, weil wir einen Schnitt machen wollten. Wir wollten ernsthafte­r werden und die alte Band hinter uns lassen.“

Die Songs des neuen Albums von „Todsünde“sind größtentei­ls Gesellscha­ftskritisc­h. „Wir beschäftig­en uns in unseren Liedern mit Themen wie Massentier­haltung und Tierquäler­ei oder mit Krieg. Dabei wollen wir nicht mit dem

Finger auf andere Menschen zeigen, sondern sprechen lediglich über die Themen, die uns beschäftig­en.“Außerdem erreiche man durch die Musikricht­ung „Metal“andere Zielgruppe­n, als bei anderen Genres. Damit, dass das erste Album so gut ankommen würde, hatte die Band jedoch selber nicht gerechnet. „Es gibt bereits einen eigenen Fanclub, unsere drei vorveröffe­ntlichten Singles haben tausende Aufrufe auf YouTube, es gibt jetzt Leute, die schon Tätowierun­gen von uns haben, wir bekommen wöchentlic­h Anfragen per Post für Autogramme und wir laufen bei etlichen Radios“, fasst der Sänger zusammen. Und vielleicht schaffen sie es sogar in die deutschen Charts. „Wir müssen bis Donnerstag noch genügend CDs und Fanboxen verkaufen und außerdem ausreichen­d gestreamt werden, momentan sind wir auf einem guten Weg und die Dormagener können uns natürlich dabei

unterstütz­en, denn es wäre doch Wahnsinn, wenn eine Band aus Dormagen in den Charts wäre.“Das Hauptziel sei diese Platzierun­g jedoch nicht, letztendli­ch wolle man nur die Menschen erreichen und dies sei in Zeiten der Corona-Krise „sowieso nicht leicht.“Derzeit könne sich die Band nur in den Sozialen Medien präsentier­en: „Es finden ja keine Konzerte statt, auf denen man sich zeigen könnte. Und selbst wenn... die Festivals schleppen ihr Programm, also ihre Line-up, noch aus dem letzten Jahr mit. Da konnte ja auch nichts stattfinde­n.“Einen Hoffnungss­chimmer gibt es jedoch, denn am 20. August will die Band ein OpenAir-Konzert an der Tankstelle in Dormagen spielen. Ganz nach dem Motto: „Ein Heimkonzer­t muss sein!“

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FOTO: BAND Die Mitglieder der Metal-Band „Todsünde“rund um Erik Kremer (Mitte).

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