Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Zustimmung für Bahndamm-Umgestaltung
Nach Kritik von einigen Seiten an dem Vorhaben spricht sich die Senioren-Union für das Projekt aus.
ROMMERSKIRCHEN/NEUSS Die Umgestaltung des Strategischen Bahndamms geht voran, aber auch die Diskussionen zu dem Projekt laufen weiter. Nachdem es in Rommerskirchen bisher von verschiedenen Seiten Kritik an dem Projekt gegeben hatte – Naturschützer beklagten Baumfällungen, Reiter die Verlegung ihrer Wege – konnte die Gemeindeverwaltung nun auch eindeutige Zustimmung zu den Planungen registrieren. „Ich kenne das Projekt noch aus meiner Zeit im Kreiskulturausschuss“, sagt die langjährige Kreistagsabgeordnete und frühere stellvertretende Landrätin Ursel Meis, die in Neuss unweit des Bahndamms wohnt und ihn regelmäßig für Spaziergänge nutzt. Dass bei der Umsetzung des Vorhabens auch die Schwierigkeiten von behinderten Menschen berücksichtigt werden müssten, hatte Meis schon damals gegenüber der Kreisverwaltung deutlich gemacht. Und die Vorsitzende der CDU-Senioren-Union im Rhein-Kreis begrüßt es nach Angaben der Gemeinde nachdrücklich, dass der Bahndamm künftig auch von Rollstuhlfahrern und Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, genutzt werden kann. „Den Bahndamm barrierearm zugänglich zu machen, war von vornherein eines der Kernziele der Aufwertung. Und wir erhalten viel Zuspruch, gerade von der älteren Generation, für das Projekt“, ergänzt Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens. Kürzlich hatte er sich in Begleitung des für den Bahndamm zuständigen Dezernenten Gregor Küpper vor Ort mit Meis getroffen, um ihr das Projekt, das von der Gemeinde initiiert worden ist, zu erläutern.
Aufschlussreich waren auch Ausführungen der Gemeinde zu einigen der Fragen, die CDU und Grüne für die jüngste Sitzung des Hauptausschusses im Zusammenhang mit dem Bahndamm gestellt hatten. Dabei war es unter anderem um die Reitwege gegangen, die größtenteils neben den Bahndamm verlegt werden. Die Gemeinde wartete mit der überraschenden Information auf, dass das Interesse zumindest der Rommerskirchener Reiterhöfe am Bahndamm „eher gering“sei. Gespräche mit diesen Höfen hätten ergeben, dass der Bahndamm von den hiesigen Reitern relativ selten und ungern genutzt werde. „Selbst die Betriebe westlich der B 477 nutzen lieber das Butzheimer Feld“, teilte die Gemeinde den Ausschussmitgliedern mit. Der Protest aus Reiterkreisen gegen die Neugestaltung der Trasse, der im Rommerskirchener Rathaus brandete, kam offenbar vor allem aus den Nachbarstädten Neuss und Grevenbroich.
Voraussichtlich im November sollen nach Auskunft von Bauleiter Manfred Theus vom Ingenieurbüro Isaplan die Arbeiten beendet sein, die auf der gesamten, 13 Kilometer
langen Strecke vorgenommen werden, informiert die Gemeinde. Zweck sei es, den Freizeitwert des Bahndamms zu erhöhen und den potenziellen Nutzerkreis zu steigern.
Für Fahrradfahrer solle mittels einer eigenen Wegstrecke die Attraktivität des Bahndamms erhöht werden. Für ältere Menschen oder solche mit einer Behinderung werde der Bahndamm künftig erst richtig nutzbar, nicht zuletzt durch den Bau von Rampen, die den Zugang erleichtern.