Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Lendershof bietet 65 Kürbissort­en an

- VON BÄRBEL BROER

Derzeit laufen die Ernte und der Verkauf der großen Früchte auf Hochtouren. Inzwischen mussten die Schwestern Anja und Sonja Hütz sogar Schilder aufstellen, um Fremde von ihren Feldern in Liedberg abzuhalten.

LIEDBERG Wer sich mit Kürbissen nur wenig auskennt, ist bei Andrea Hütz goldrichti­g. Denn die Landwirtin aus Liedberg sprudelt förmlich über, wenn sie beraten kann. Ob Speise- oder Deko-Kürbisse, Reifegrad, Geschmack, stylische Trends oder Rezeptidee­n – die 34-Jährige hat lauter Tipps parat.

Gemeinsam mit ihrer Schwester Sonja bewirtscha­ftet sie den Lendershof in Liedberg. „Wir sind eine traditione­lle Landwirtsc­haftsfamil­ie in dritter Generation“, sagt Andrea Hütz. Eigentlich seien sie spezialisi­ert als Wochenmark­t-Beschicker und dreimal pro Woche unterwegs. „So wie unsere Oma: Die ist früher mit Pferd und Kutsche zu den Märkten gefahren“, erzählt Andrea Hütz. Seit sieben Jahren haben die Schwestern zudem ihren Hofverkauf mit vielen eigenen Erzeugniss­en. Derzeit vor allem mit Endiviensa­lat, Kartoffeln und Kürbissen. Direkt vom eigenen Feld dahinter.

Der Kürbisverk­auf läuft gegenwärti­g auf Hochtouren. Denn die Nachfrage nach dem sogenannte­n Fruchtgemü­se steige von Jahr zu Jahr, so Hütz. „Insgesamt 65 Sorten auf 0,75 Hektar ernten wir.“Ihr größter Halloween-Kürbis in diesem Jahr sei etwa 90 Zentimeter groß und 40 Kilogramm schwer gewesen.

Jedes einzelne Samenkorn habe sie im Mai ausgesät. „Doch dieses Jahr war es leider extrem nass. Da verfaulten manche Kerne im Boden“, so Hütz. „Ich habe dann nachgesät, war aber unsicher, ob das klappt.“Hat funktionie­rt, wie sie inzwischen weiß. „Wir haben Ende August das erste Mal angefangen, Kürbisse zu schneiden.“Doch schnell wurde die Ernte gestoppt. „Die waren noch nicht reif.“

Inzwischen ist der Hof voll mit geernteten Kürbissen. Darunter die klassische­n Speisekürb­isse wie der Hokkaido, der Butternut, der Spaghetti-Kürbis oder der Muskat. sowie die Halloween- und Deko-Kürbisse. Letztere insbesonde­re in den trendigen Farben wie grau und weiß, aber auch im typischen Orange und Grün. Wer sich an seiner Hebst-Deko satt gesehen hat, dem rät Andrea Hütz: „Nicht wegwerfen. Rund 80 Prozent der Kürbisse sind essbar. Auch nach Halloween kann man die meisten noch nutzen für Suppen, Brot, Kuchen oder Marmelade.“

Auch auf dem Feld am Liedberger

Hof wachsen noch zahlreiche Kürbisse – darunter auch sehr große Halloween-Kürbisse.

Diese locken besonders am Wochenende viele Menschen an. Sehr zum Unmut von Andrea Hütz. „immer mehr Menschen gehen in unser Feld, stellen sich oder ihre Kinder auf unsere Kürbisse und machen dann Fotos.“Inzwischen habe sie Pappschild­er aufgestell­t und darum gebeten, die Felder nicht zu betreten. „Selbst wenn ich manche Menschen darauf anspreche, dass sie nicht einfach aufs Feld gehen dürfen, reagieren manche mit Unverständ­nis“,

sagt Hütz. Sie kann das nicht nachvollzi­ehen: „Es hängt soviel Arbeit, aber auch unser Herzblut an den Feldern“, sagt sie. „Das ist doch respektlos, einfach darauf zu gehen“, ärgert sie sich und erklärt: „Ich gehe doch auch nicht in die Vorgärten anderer Menschen, setze mich an deren Pflanzen und mache Selfies.“

Zudem sorgt sie sich um die Kürbisse: „Die sollen nicht kaputtgehe­n.“Denn wenn jemand um die Vielseitig­keit dieses Fruchtgemü­ses weiß: Andrea Hütz gehört gewiss dazu.

 ?? FOTO: JANA BAUCH ?? Sonja und Andrea Hütz (v.l.) auf ihrem Feld in Liedberg hinter dem Lendershof vor den Spaghetti- und Halloween-Kürbissen.
FOTO: JANA BAUCH Sonja und Andrea Hütz (v.l.) auf ihrem Feld in Liedberg hinter dem Lendershof vor den Spaghetti- und Halloween-Kürbissen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany