Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Geschichten mit Bildern erzählen
Die Freunde Harry und Ryan zeichnen eigene Comics. Wie geht das, und worauf muss man achten? Die Viertklässler und ein Experte haben ein paar Tipps.
Um einen Comic zu malen, braucht man gar nicht viel: „Einen weichen Bleistift, ein Radiergummi, Schere und Klebestift, falls man Bilder noch mal austauschen will“, sagt Mawil. Er ist Comic-Zeichner. In Kursen bringt er auch anderen bei, worauf es beim Zeichnen ankommt. Bei einem seiner Kurse in der Stadt Berlin waren auch Ryan und Harry dabei. Die beiden sind neun und zehn Jahre alt und schon ziemliche Comic-Könner. Zusammen haben sie sich mehrere Geschichten ausgedacht, die sie an ihrer Schule in Berlin verkaufen.
Die Reihe der beiden heißt „Evil Kitten“. Das ist englisch und heißt übersetzt: böses Kätzchen. In ihren Comics geht es um ein Kätzchen, das plötzlich böse wird, als es mit einem geheimnisvollen Gas in Kontakt kommt. Sein Gegenspieler ist das Superhelden-Schwein Super Pig. „Wir können aber noch keine Geheimnisse und Spoiler verraten“, sagt Harry.
Im Kurs bei Mawil lernen die beiden eine wichtige Regel: „Möglichst viel mit Bildern zeigen und möglichst wenig Text.“Außerdem sehen die Figuren am besten unterschiedlich aus. Mawil gibt ein Beispiel: „Der eine ist ganz kräftig, der andere eher dünner und dafür einen Kopf größer. Der eine hat ein gestreiftes T-Shirt an, der andere einen schwarzen Pulli.“So können die Leserinnen und Leser die Figuren super erkennen, selbst wenn diese von hinten gezeichnet sind. Sind die Figuren klar, kommt die Geschichte. Mawil empfiehlt, den Comic erst nur grob zu zeichnen. So wird klar, wie viele Bilder nötig sind und wie viel auf eine Seite passt. Außerdem helfe es, andere Probe lesen zu lassen. So merke man, ob alle Bilder gut verständlich sind. Und wenn der erste Comic trotzdem nicht perfekt aussieht? Harry und Ryan finden: „Einfach weitermachen!“Mit jeder Zeichnung werde man ein bisschen besser. dpa