Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bestattung­shaus ag Bückendorf Anschlag: Staatsschu­tz kannte tatverdäch­tigen Pakistani bereits

-

NORDSTADT (-nau) Der 39-Jährige, der von der Polizei am Montag im Zusammenha­ng mit einer Attacke auf das Gemeindeze­ntrum der pakistanis­chen Gemeinde in Gewahrsam genommen wurde, war dem Staatsschu­tz schon vorher bekannt.

Auf ihn sei man im Zusammenha­ng mit Ermittlung­en wegen Sachbeschä­digung und Beleidigun­g gekommen, sagt eine Sprecherin des Polizeiprä­sidiums Düsseldorf. Am vergangene­n Freitag (26.) habe es eine Gefährdera­nsprache gegeben, bei der dem Pakistani klar die Konsequenz­en aufgezeigt worden seien, die weitere Vergehen nach sich ziehen würden. Trotzdem kam es nur drei Tage später zu einem erneuten Zwischenfa­ll an der Blücherstr­aße und der vorläufige­n Ingewahrsa­mnahme des 39-Jährigen. Die Polizei ermittelt, geht aber weiter „nur“von Sachbeschä­digung aus.

Das sehen Ziad Choudhry und der Vorstand des betroffene­n DeutschPak­istanische­n Kulturvere­ins anders. Nach seiner Darstellun­g wurde das Gebäude und damit die Gemeinde am Montag zum vierten Mal innerhalb von nur zehn Tagen „islamfeind­lich angegriffe­n“. Am Montag wurden die Treppe vor dem Haupteinga­ng beschädigt und die Glasscheib­en des Notausgang­s zerstört. Zudem wurde die Gebäudefro­nt beschmiert.

Der erste Vorfall ereignete sich nach Choudhrys Darstellun­g am 20. Mai, einem für seine Religionsg­emeinschaf­t

Heiligen Tag. Damals sei die Eingangstü­r „mit islamfeind­lichen und beleidigen­den Sätzen in pakistanis­cher Schrift beschmiert“worden. Kurz zuvor hätte der Verdächtig­e den Imam und die Mitglieder der Gemeinde beleidigt und bedroht. Es wurde Anzeige erstattet.

Am 24. Mai hätte ein Zettel mit „islamfeind­lichen Sätzen“an der Tür geklebt, auch der Prophet Mohammed sei so beleidigt worden. Damit hätte sich der 39-Jährige gegenüber einem Ladeninhab­er gebrüstet – und sei dabei von einer Videokamer­a gefilmt worden. Danach war der Verdächtig­e bekannt. Die zweite Anzeige wurde erstattet und am 26. um Schutz des Freitagsge­betes durch die Polizei gebeten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany