Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bauzaun in Langwaden ist abgebaut
Rund 400 Meter Zaun wurden am Dienstag demontiert, das Gelände ist ungesichert.
LANGWADEN (cka/wilp) Die Bewohner des Klosterdorfs haben diese Woche ein Déjà-vu erlebt. Zum zweiten Mal binnen weniger Monate ist der Bauzaun um die große und seit Monaten verwaiste Baustelle am Ortseingang abgebaut worden. Wie Anwohner beobachtet haben, sind am Dienstagnachmittag Bauarbeiter angerückt, um die einzelnen Zaunelemente zu demontieren. Sie luden sie auf ihren Lkw und transportierten sie ab. Wie Anwohner Friedhelm Bremer erfahren hat, soll die Zaun-Firma nicht mehr bezahlt worden sein. Deshalb erhielten die Arbeiter den Abbau-Auftrag.
Im Frühsommer vergangenen Jahres war der Zaun schon einmal abgebaut worden. Allerdings hatte das Unternehmen Bonafide, das das Bauprojekt eigentlich schon Ende 2023 hatte fertigstellen wollen, rasch für Ersatz gesorgt. Damit ist die Gesellschaft ihrer Pflicht nachgekommen, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Und jetzt wurde der Zaun erneut abgebaut – das lässt auch die Alarmglocken im Rathaus schrillen. „Die
Baustelle muss natürlich gesichert sein. Es besteht Verkehrssicherungspflicht“, sagt Stadtsprecher Lukas Maaßen. Ohne Umzäunung könnten beispielsweise Kinder das Areal betreten und sich in den zum Teil nur halbfertigen Gebäuden verletzen. Mitarbeiter der Bauaufsicht seien am Mittwoch vor Ort gewesen, um sich ein Bild von der Lage zu machen, sagt Maaßen.
Seit Monaten herrscht Stillstand auf der Baustelle. Der Investor ist abgetaucht und nicht erreichbar – auch nicht für die Stadt. „Notfalls müssen wir selbst tätig werden“, sagt Lukas Maaßen. Da die Stadtbetriebe jedoch nicht über die notwendigen rund 400 Meter Bauzaun verfügen, müsse ein anderes Unternehmen hinzugezogen werden. Am Mittwoch versuchte die Stadt, in Kontakt mit der Firma zu treten, die den Zaun am Dienstag demontiert hatte. In der Facebook-Gruppe „Langwadener Pinnwand“wird das nun offene Baugelände zum Teil mit Häme kommentiert: „Selbstbedienung eröffnet, in zehn Jahren ist alles weg“.