Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neuer Zaun für Langwadens Ruinen
Die Stadt konnte Bauträger Bonafide nicht erreichen – und wurde nun selbst tätig.
LANGWADEN (cka) Im Fall der plötzlich ungesicherten Bauruinen am Ortseingang von Langwaden hat sich am Freitag die Stadt eingeschaltet: Weil es ihr nicht gelungen ist, den Bauträger zu erreichen und ihn aufzufordern, die Baustelle vernünftig abzusichern, haben die Stadtbetriebe in Eigenregie einen neuen Zaun errichtet. Das erklärte Rathaus-Sprecher Lukas Maaßen. Das Unternehmen Bonafide Immobilien ist seit Monaten auch für unsere Redaktion nicht erreichbar. Am Dienstagnachmittag waren Arbeiter in Langwaden angerückt, die den bis dahin dort stehenden Schutzzaun vollständig abgebaut und abtransportiert haben – angeblich, weil die Rechnungen dafür nicht mehr bezahlt wurden.
Weil aber eine Pflicht zur Sicherung der Baustelle besteht, hat sich nun die Stadt eingeklinkt. Gefahren bestehen auf dem Gelände unter anderem durch herumliegendes Baumaterial und aus dem Boden ragende Eisenstangen. Laut Maaßen wurde ein Bauzaun für eine Länge von 275 Metern benötigt – eine ordentliche Strecke, für die es eine Vielzahl an Zaunelementen braucht. „Weil wir selbst nicht über ausreichend Zaunmeter verfügen, haben wir uns von einem externen Dienstleister 70 Zäune besorgt.“
Das heißt konkret: Die Stadtbetriebe haben die Elemente gemietet. Zur Höhe der Kosten konnte Maaßen zunächst keine Angaben machen – „das ist für uns auch zweitrangig. Priorität hat die Absicherung.“Die günstigsten Bauzaunelemente, die online zur Miete angeboten werden, gibt es zum Preis von 50 Cent pro Stück. Bei 70 Elementen würde das 35 Euro bedeuten – und zwar für einen Tag. Dazu kommen Kosten für Betonfüße und Verbindungsstücke. Maaßen: „Wir werden versuchen, die Kosten auf den Bauträger umzulegen.“Notfalls müssten Gerichte entscheiden, wer die Kosten zu tragen hat. Klar ist: Sie könnten sich läppern.
Wer zwischenzeitlich einen Blick in die Ruinen geworfen hat, hat gesehen: In mindestens einem der großen Häuser war schon mit dem Trockenbau begonnen worden, obwohl es noch kein Dach gibt.
Die Folge: Auf dem Estrich staut sich Regenwasser und zieht in den Gipskarton. Die schon eingebauten Fenster stehen teils offen.